Freisinger Haushalt:Gewerbesteuer sprudelt

Stadt nimmt im Jahr 2018 fast 67 Millionen Euro ein

Von Kerstin Vogel, Freising

Ohne größere Diskussionen hat der Freisinger Stadtrat am vergangenen Mittwochabend die Jahresrechnung für das Jahr 2018 zur Kenntnis genommen - kein Wunder, die Zahlen, die der neue Kämmerer Matthias Nogly dem Gremium noch einmal erläuterte, geben vor allem Anlass zu Optimismus. So haben bekanntlich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auch 2018 die Erwartungen bei weitem übertroffen. Gerechnet hatte man mit 38 Millionen Euro, eingenommen wurden am Ende fast 67 Millionen.

Angesichts eines derartigen Zuwachses konnten die Freisinger Stadträte das kleine Minus beim zweitgrößten Posten der jährlichen Einnahmen leicht verschmerzen: Statt der erwarteten 36,1 Millionen an Einkommensteuerbeteiligung, waren es am Ende "nur" 34,8 Millionen Euro. Und auch wenn 2018 fast 33 Millionen Euro für die Kreisumlage ausgegeben werden mussten, das Personal noch einmal knapp 31 Millionen Euro gekostet hat und die Stadt Freising auch nicht gerade wenig Investitionen schultert, konnte am Ende weit mehr Geld als erwartet als Zuführung in den Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden, nämlich 37,6 Millionen Euro. Zwar mussten 30 Millionen Euro zur Finanzierung von Investitionen aus den Rücklagen entnommen werden. Auf der hohen Kante hatte die Stadt Ende 2018 aber immer noch gut 82,5 Millionen Euro. Der Schuldenstand ist zudem von fast 55 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 33,5 Millionen 2018 gesunken.

Ulrich Vogl (ÖDP), Finanzreferent des Stadtrats, machte aus seiner Freude über diese Zahlen keinen Hehl. "Wir haben unsere Arbeit, denke ich, vernünftig gemacht", lobte er mit Blick auf die im März kommenden Jahres anstehenden Kommunalwahlen: "Wir können das alles dem nächsten Stadtrat ordentlich übergeben." Wie auch Vogl warnte Grünen-Fraktionssprecher Sebastian Habermeyer, dass es so positiv natürlich nicht ewig weitergehen werde: "Wir sind hier auf der Bugwelle der boomenden Wirtschaft geschwommen und das wird abebben", so Habermeyer: "Das heißt aber nicht, dass die Stadt Freising dann pleite ist. Wir werden nicht untergehen." Diese Gefahr sieht auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte (FSM) nicht, gleichwohl versuchte auch er die allgemeine Euphorie ein wenig zu dämpfen: "Wir müssen schon ein wenig aufpassen. Wir haben noch sehr viel zu leisten", sagte er.

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