Freisinger Domberg:Er soll attraktiver werden

Planungsausschuss des Stadtrats von Parkpflegewerkplan angetan

Von Nadja Tausche, Erding

Zusammen mit der Erzdiözese will die Stadt Freising den Südhang des Dombergs neu gestalten und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Wege sollen für Besucher geöffnet und der Hang von Wildwuchs befreit werden. Besonders wichtig dabei: Die historische Grundlage müsse bestehen bleiben. Das ist eins der Ergebnisse des sogenannten Parkpflegewerks, über das der Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch diskutiert hat.

Der Südhang steht unter Denkmalschutz und ist momentan nicht betretbar. Um die Fläche besser zu nutzen, hat die Erzdiözese München und Freising 2016 das "Parkpflegewerk" in Auftrag gegeben; Die Stadt habe sich dann drangehängt, erklärte Heiko Huppenberger vom Amt für Stadtplanung und Umwelt. Es sei wichtig, den Domberg ganzheitlich zu betrachten. Denn das Gelände gehört zum größten Teil der Erzdiözese, aber auch die Stadt und der Freistaat Bayern besitzen Anteile.

Für das Parkpflegewerk hatte sich das zuständige Büro sowohl die aktuelle als auch die historische Lage auf dem Domberg angeschaut. Bemerkenswert ist, dass sich im Vergleich zum 18. Jahrhundert demnach nicht allzu viel geändert hat. Zwar wurden einige Bäume gerodet, andere haben die Wege überwuchert; "Aber es ist definitiv fast das gleiche Erscheinungsbild wie damals", sagte Berger. Auch historische Elemente sind auf dem Domberg zu finden, etwa die Mauer unter dem Kardinal-Döpfner-Haus. Die lasse sich laut Gutachten bis ins Jahr 1675 zurückverfolgen.

Aktuell kommt der Südhang in dem Konzept nicht gut weg. Die Rede ist von einer "eher verwilderten, ungepflegten Hangsituation". Konkret sollen jetzt Obstbäume zugeschnitten und abgeerntet werden, alte will man durch neue ersetzen. Am Fuße des Dombergs könnte man mit Bäumen zwei "Pufferzonen" als Abgrenzung zu Wohngebieten schaffen. Es wäre außerdem möglich, eine Brücke zu bauen und so Fürstendamm und Domberg zu verbinden. Als eine "einmalige Chance" bezeichnete Berger den direkten Zugang zur Moosach: Das sei in Freising fast einzigartig und eine Überlegung wert, ob man diesen nicht in irgendeiner Form nutzen könne. Den Osthang will man größtenteils so lassen, wie er ist.

Bei den Stadträten lösten die vorgestellten Möglichkeiten Begeisterung aus. Manfred Drobny (Grüne) sprach von einem "Gewinn für Freising" und sagte, es sei "eine gute Sache, den Südhang als Park zu öffnen." Charlotte Reitsam, ebenfalls Grüne, sprach gar von einer "historischen Chance". Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher zeigte sich erfreut, dass von der Erzdiözese der Wille da sei, das Gebiet zu öffnen und zu nutzen. Es sei interessant, wie sehr sich die Situation auf dem Domberg heute und damals ähnelten, sagte er. Gleichzeitig bremste er aber auch ein wenig ab. Reitsam erinnerte an den Schrägaufzug, der für den Südhang im Gespräch war, um den Fuß des Dombergs mit seiner Spitze zu verbinden. Und im Gremium kam sogar die Idee auf, sich mit dem neuen Südhang für die Landesgartenschau zu bewerben. Eschenbacher mahnte, "die Kirche im Dorf zu lassen". Bei dem Parkpflegewerk handle es sich erst einmal um eine Leitidee, eine Grundlage für weitere Maßnahmen, um Detailplanung solle es noch nicht gehen.

Trotz des vielen Lobs meldeten die Stadträte auch Bedenken an. Dabei ging es vor allem um die Bäume am Fürstendamm. In dem Konzept ist davon die Rede, auf einer Seite des Damms eine "geordnete Baumstruktur aus Linden" zu schaffen. Was dort momentan wachse, lasse sich eher als Wildwuchs bezeichnen. Im nächsten Schritt soll jetzt geprüft werden, welche finanziellen Hilfen es für eine Neugestaltung gibt. Man habe bereits bei der Regierung von Oberbayern angefragt, sagte Huppenberger: "Die Regierung hat grundsätzlich ihre Bereitschaft erklärt, an der Aufwertung des Dombergs mitzuwirken."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: