Freising:Seniorenbeirat präsentiert neue Notfallmappe

Die Vergänglichkeit des Lebens ist vielen Menschen nicht bewusst. Wer heute noch munter feiert, den kann morgen schon ein Schicksalschlag ereilen, sei es durch eine plötzliche Krankheit oder einen schweren Unfall. Wohl dem, der dann vorgesorgt hat. Etwa durch das Ausfüllen einer Notfallmappe, die Rita Schwaiger und Elmar Ziegler vom Seniorenbeirat des Landkreises Freising sagt. Sie bietet Informationen für Angehörige und Ärzte in Notsituationen. Wer die Mappe ausfüllt, teilt mit, wer als Erstes zu benachrichtigen ist, regelt, wie er medizinisch versorgt werden will oder er hinterlegt, wie er sich seine Beerdigung wünscht.

Natürlich ist die Notfallmappe in erster Linie für ältere Menschen gedacht. Sie sei, bemerkte Landrat Josef Hauner (CSU), Bestandteil des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts, das der Landkreis Zug um Zug umsetzen will. "Sie ist aber für alle Altersgruppen sinnvoll", betonte Hauner. Denn auch jüngere Menschen bleiben von Krankheit und Unglück nicht verschont. Der Landrat bezeichnete die Mappe "als Vorsorge für die Angehörigen", damit diese im Notfall die richtigen Entscheidungen treffen könnten. "Die Broschüre ist eine große Hilfe", betonte Schwaiger. Sie enthalte Instruktionen für Hinterbliebene, Ärzte und Nothelfer. In der Mappe stecken Rufnummern, Persönliches - etwa, welche Medikamente jemand einnehmen muss oder Angaben zum Vermögen. Angelehnt habe sich der Seniorenbeirat des Landkreises an Broschüren der Freisinger Projektgruppen und einer Idee aus Augsburg. "Man muss das Rad nicht neu erfinden", stellte Rita Schwaiger fest. Die entsprechenden Genehmigungen habe der Seniorenbeirat eingeholt. Man müsse sich rechtzeitig um wichtige Dokumente wie Betreuungsvollmachten kümmern, solange man dazu in der Lage sei. Einige sollten im Abstand von einigen Jahren neu unterschrieben werden, um zu betonen, "dass dies der aktuelle Wille ist", riet der Landrat. Es sei immer wieder überraschen, dass manche Menschen sich nicht rechtzeitig um ihr Testament kümmerten.

Die Notfallmappe soll in allen Gemeinden des Landkreises zum Abholen bereit liegen. Derzeit gibt es eine Auflage von 3000 Stück. Ziegler schlug vor, in den Gemeindeblättern auf die Existenz der Mappen hinzuweisen.

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