Freising:Nachwuchspreise für junge Forscher

Studenten der TU und Hochschule Weihenstephan überzeugen

Die bayerischen Nachwuchspreise des Bunds Deutscher Landschaftsarchitekten gehen in diesem Jahr an fünf Studenten der TU München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 250 Euro.

Bernadette Brandl hat sich in ihrer Bachelor-Arbeit mit dem Titel "Lapis iacta est - Urbanes geologisches Observatorium" mit der Neugestaltung des Freiraums an der Geologischen Fakultät der TU München befasst. Trotz der besonderen Lage am Münchner Königsplatz seien Vorbereich und Innenhöfe der Fakultät, die auch die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie beherbergt, wenig repräsentativ. Brandl entwickele ein richtungsweisendes Konzept, wie sich der Freiraum einerseits in einen attraktiven Campus verwandeln lässt, andererseits als Haupteingang im Stadtbild erkennbar wird, heißt es in der Begründung der Jury. Brandl habe auf dem begrenzten Platzangebot "ein Maximum an urbaner Qualität" erzeugt. Dabei "gelingt es dem Projekt, feinfühlig die richtige 'Lautstärke' zu finden, die dieser prominenten Umgebung würdig ist" (Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft, TU München).

Dass sich die angehenden Landschaftsarchitekten nicht nur mit Themen aus der nächsten Umgebung beschäftigen, zeigt Sara Schnelle. Für ihren Master hat die unter der Überschrift "Re-Mex: Reuse of the Mexico City International Airport AICH" einen Entwurf zur Konversion des Flughafens anhand von Beispielen im In- und Ausland vorgelegt. Das Flughafengelände in Mexico-Stadt wird derzeit umgeplant. "Der Entwurf verbindet mit sorgfältig gewählten Landschaftselementen die Lage des bisher unzugänglichen Ortes mit der umliegenden Stadt. Sie liefert damit der aktuellen Diskussion innerhalb der Stadt einen wertvollen Beitrag", lobt das Preisgericht.

"Ein neuer Rahmen für Martinsbrunn" heißt die Bachelor-Arbeit von Raphaela Roming (Landschaftsarchitektur, Studienschwerpunkt Freiraumplanung, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf). Für die Klinik und Seniorenresidenz bei Meran hat sie einen mediterranen Park in den Alpen entworfen. Die Außenanlage war bereis Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt worden. Wegen eines Klinikneubaus muss sie nun neugestaltet werden. Zu berücksichtigen galt es beispielsweise übergeordnete Wanderwege und besondere Sichtbezüge in dem traditionsreichen Park. Roming sei es gelungen, "die neuen Anforderungen subtil in das bestehende wertvolle Parkgefüge einzuweben, ohne die wesentlichen Charakterzüge des Ortes zu verändern." So überzeugte das Preisgericht Romings Idee, den Park am südlichen Rand für die Öffentlichkeit zu öffnen und mit Terrassen zu einer Aussichtspromenade zu entwickeln.

"Artenschutz und Freizeitnutzung im FFH-Management" haben Johannes Kuhn und Christopher Mast für ihren Bachelor am Beispiel des FFH-Gebiets Oberes Isartal München aufgezeigt (Studienschwerpunkt Landschaftsplanung, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf). Dort kam es zu Konflikten zwischen Naturschützern und Mountainbikern. Die beiden Studenten betrachteten Reptilien und Amphibien näher, nahmen Kartierungen vor. Auch ein experimenteller Versuch gehörte zu ihrer Arbeit, um die tatsächliche Gefährdung der Tiere ermitteln zu können. Schließlich stellten sie bauliche Maßnahmen vor. "Die Arbeit liefert in ihrem Umfang und der Präzision einen neuen Beitrag in einem diffizilen Konfliktfeld", schreibt die Jury.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: