Der dreibeinige Kater Florian hat Glück. Gabriele Weber holt ihn heim, was auch immer "heim" für einen Straßenkater heißen mag. Fakt ist, in Zukunft hat er eines. Drei Wochen lang war der schwarze Kater jetzt im Tierheim in Neufahrn, und dass er wieder zurück in sein Revier kann, grenzt an ein Wunder.
Eigentlich nämlich lebte Florian ganz alleine in den Gärten und Straßen des Freisinger Stadtteils Lerchenfeld. Einen Besitzer hatte er nicht, doch die tierlieben unter den Nachbarn fütterten ihn regelmäßig. "Mitte April war er dann plötzlich weg", sagt Gabriele Weber, eine ältere Dame aus der Siedlung, "wir haben ihn überall gesucht, aber er ist nicht mehr gekommen." Bis einer der Nachbarn eine Fundtier-Annonce des Tierheims sah. "Er ist dann gleich hin gefahren und hat geschaut, ob es Florian war. Und er war's", sagt Weber und bekommt feuchte Augen. Denn es stand schlecht um den Kater. Er war von einem Auto angefahren und schwer verletzt gefunden und in eine Tierklinik gebracht worden. Dort hatte man ihm ein Bein amputieren müssen. Weil auch der Finder des verletzten Tieres nicht wusste, woher er kam, war Florian im Tierheim gelandet.
Von nun an bekam er wenigstens Besuch. "Es ist immer wieder einer von uns hingefahren", erzählt Gabriele Weber, die irgendwann beschloss, Florian zu adoptieren. Normalerweise bekommen betagtere Menschen keine Fundtiere aus dem Tierheim mehr, doch im Falle von Florian hat man eine Ausnahme gemacht. Denn Webers Tochter hat schriftlich versichert, sich um den Kater zu kümmern, wenn die Mutter einmal nicht mehr könne, und außerdem steht ja das halbe Viertel als potenzielle Pfleger dahinter. "Alle freuen sich schon so, dass Florian wieder kommt", sagt Gabriele Weber, und ist richtig aufgeregt, als sie den mitgebrachten Katzenkorb mit dem schwarzen Kater hochhebt und zum Auto geht. "Tschüss, mein Süßer," sagt Wally Popp, die Katzenmutter des Vereins, "jetzt wirst du so richtig verwöhnt."