Freising:Erste Eindrücke

Freising: Die Poller an der Heiligeistgasse gibt es nicht mehr, die Straße kann jetzt in beiden Richtungen befahren werden.

Die Poller an der Heiligeistgasse gibt es nicht mehr, die Straße kann jetzt in beiden Richtungen befahren werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die neue Heiliggeistgasse lässt den Innenstadtumbau sichtbar werden

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Seit der offiziellen Eröffnung der neu gestalten Heiliggeistgasse am Mittwoch haben die Freisinger einen sichtbaren Eindruck davon, wie sich die Innenstadt nach der kompletten Umgestaltung einmal präsentieren wird. Etliche Bürger erschienen an dem Informationsstand an dem Vertreter von Stadtplanungsamt, der Polizei Freising, dem Verein Aktive City und den Freisinger Stadtwerken über die neue Verkehrsführung und das Miteinander von Autofahrern, Radfahrern Fußgängern und Anliegern informierten. Die wichtigste Neuerung: Die Poller am Eingang der Heiligeistgasse gibt es nicht mehr, die Straße kann jetzt von Autofahrern in beiden Richtungen befahren werden. Allerdings nur noch in Schrittgeschwindigkeit, wie ausdrücklich betont wird, damit das Miteinander von Autofahrern, Radlern und Fußgängern auch tatsächlich wie geplant stattfinden kann. Darf weist auch die Beschilderung als verkehrsberuhigter Bereich hin.

"Sie dürfen sich das jetzt nicht mehr als Straße vorstellen, sondern als gemeinsam genutzten Platz", erklärte Stefan Klopfer, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung, einer Bürgerin. Beobachten konnte man da auch gleich vorsichtig fahrende Anlieger, die ihr Auto zum Be- und Entladen vor ihrem Haus kurz abstellten, oder jemanden aussteigen ließen. Das ist auch erlaubt. Danach muss man wieder weiterfahren.

Was man an der Heiliggeistgasse aber nicht mehr darf, ist parken, was einige Autofahrer noch in der Nacht vor der offiziellen Freigabe des neuen verkehrsberuhigten Bereichs dennoch gleich getan haben. Fotografisch dokumentiert wurde das in mehrfacher Form von einem Anwohner der Heiliggeistgasse. Seine Erkenntnisse hat er per E-Mail der Stadt zukommen lassen. Klopfer erklärte, dass die Stadt in den nächsten Wochen diesen Bereich verstärkt überwachen lassen werde. Autofahrern, die dort parken, würden zunächst mit einem Hinweis auf einem Zettel an der Frontscheibe auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Ungefähr von Heilig Drei König an gebe es aber offizielle Verwarnungen nach dem entsprechenden Paragrafen der Straßenverkehrsordnung. Kostenpunkt in diesem Fall: 15 Euro.

Da die neu verbauten, hellen Pflastersteine in ihrem Betonbett in der Heiliggeistgasse noch aushärten müssen, werden die Stadtbusse übrigens erst vom 1. Januar an wieder über die Heiliggeistgasse fahren können. Bis Jahresende gilt noch die Umleitung über die Ottostraße und Dr.-von-Daller-Straße. Nur in Ausnahmefällen, so Stadtwerkedirektor Andreas Voigt, würden die Stadtbusse die Heiliggeistgasse übrigens in beiden Richtungen befahren. Das sei dann der Fall, wenn zum Beispiel eine Straßensperre wegen einer Baustelle eine Umleitung einer Stadtbuslinie nötig mache. Ansonsten sollten die Busse die Heiliggeistgasse nur in eine Richtung, stadteinwärts, befahren. Von dem Erscheinungsbild der Heiliggeistgasse mit dem neuen Pflaster zeigten sich die Besucher im Übrigen recht angetan. Das Straßenbild wirke so viel freundlicher, davon könnten auch die Geschäftsleute profitieren, hieß es. Die große Betonblöcke laden dazu ein, sich kurz niederzulassen. Man kann dort auch mal seine Tasche abstellen, um bequem etwas darin zu suchen. Was mit dem Ziel gemeint ist, die Innenstadt barrierefrei zu gestalten, sah man am Mittwoch am Beispiel einer Seniorin, die mit ihrem Rollator gerade auf den Weh zum Heiliggeistspital war. Sie konnte langsam und bedächtig gehen, mitten auf der Straße, die jetzt ohne Bordsteine und schmale Gehwege vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen mehr Komfort bieten soll.

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