Freising/Erding:Car-Sharing und soziale Projekte

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Die Mittlere Isarregion wird bis zum Jahr 2020 bis zu 1,4 Millionen Euro aus dem Leader-Programm der EU erhalten

Von Alexandra Vettori, Freising/Erding

Die Europäische Union verteilt viel Geld unter ihren Mitgliedsstaaten. Zur mitunter unübersichtlichen Vielfalt an Förderprogrammen zählt der Europäische Fonds für regionale Entwicklung. Er umfasst auch die Leader-Projekte, die für Entwicklungsimpulse in ländlichen Regionen sorgen sollen. In den nicht eben unterentwickelten Landkreisen Freising und Erding gibt es seit 2006 mit der Mittleren Isarregion ein lokales Leader-Fördergebiet.

Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) hat nun mitgeteilt, wie viel Geld aus dem Leader-Topf im Förderzeitraum bis 2020 nach Bayern geht: Es sind 111 Millionen Euro. Und auch in die Mittlere Isarregion wird dann erneut Geld fließen. Die Freude bei Hans-Hinrich Huss, Geschäftsführer der lokalen Aktionsgruppe, ist deshalb groß. Huss arbeitet hauptberuflich in einem Büro für Projektmanagement und leitet nebenbei die Freisinger Leader-Geschäftsstelle. Er hat die Vorarbeiten für das Bewerbungskonzept geleistet und es in den Rathäusern beworben. Im Zeitraum bis 2020 werde es neue Förderschwerpunkte geben, kündigt Huss an. Das werde zum einen das Thema Mobilität sein, wobei Car-Sharing-Projekte in ländlichen Gemeinden realisiert werden sollen. Zum anderen werde sich Leader stärker sozialen Belangen widmen.

Von Ende Mai an können konkrete Projekte beim Landwirtschaftsministerium eingereicht werden. Theoretisch stehen jeder Leader-Region dann bis zu 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Vorschläge für ein Projekt für die Mittlere Isarregion können in der Leader-Geschäftsstelle eingereicht werden. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass möglichst viele Menschen in der Region profitieren.

Die Mittlere Isarregion liegt zwischen München im Süden und dem ländlichen Ampertal und der Holledau im Norden. Sie umfasst Flächen in den Landkreisen Erding und Freising, dazu zählen die Gemeinden Berglern, Oberding, Eitting und Langenpreising im Landkreis Erding, sowie Hallbergmoos, Langenbach, Marzling, Neufahrn und die Stadt Freising. Für die neuerliche Aufnahme in das Programm mussten sich die Regionen mit Konzepten bewerben. Am Ende des Auswahlverfahrens hatten es freilich alle 68 Leader-Gebiete geschafft. Sie schließen 86 Prozent der bayerischen Landesfläche ein. 58 Prozent der Bevölkerung kommen dadurch potenziell mit Leader-Projekten in Berührung, sagte Landwirtschaftsminister Brunner.

Der Bürgergedanke ist im Leader-Programm zentral. Als Beispiel nennt Huss die Bio-Metzgerei, die derzeit in Niederhummel entsteht. Die Idee kam von vier Bio-Landwirten, die ihre Tiere regional verarbeiten wollten, unter den örtlichen Metzgereien aber keine Abnehmer fanden. Leader bezuschusste eine Machbarkeitsstudie für einen Schlachthof, schließlich fand sich ein Metzgermeister als Betreiber. Anfang Juli wird die Bio-Metzgerei eröffnet. "So sollte ein Leader-Projekt laufen", sagt Huss.

© SZ vom 27.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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