Gleich zu Beginn des neuen Jahres demonstrieren die Startbahngegner in der Freisinger Innenstadt. Das Aktionsbündnis „Aufgemuckt“ organisiert am Dienstag, 7. Januar, eine Protestaktion. Von 18 bis 20 Uhr findet die Kundgebung vor dem Asam am Marienplatz statt – und damit genau vor dem Ort, an dem die Freisinger CSU zum Neujahrsempfang mit Innenminister Joachim Herrmann lädt. Am Samstag, 15. Februar, ist eine weitere Demonstration am Marienplatz geplant.
Vor zwei Jahren hatten die Startbahngegner auf dem Domberg bereits Ministerpräsident Markus Söder beim CSU-Neujahrsempfang einen lautstarken Empfang bereitet. Zuletzt ist der Widerstand wieder stärker geworden, weil der Bau einer dritten Startbahn am Flughafen trotz des aktuellen Moratoriums noch immer nicht endgültig vom Tisch ist.
Die Regierung von Oberbayern war im vergangenen Herbst einem Antrag der Flughafen München GmbH (FMG) nachgekommen. Sie erließ einen Beschluss, dass die Baugenehmigung für das Projekt nicht wie üblich nach zehn Jahren erlischt. Gegen dieses „ewige Baurecht“ werden die Startbahngegner vor Gericht ziehen.
Da dem Freistaat 51 Prozent der Anteile am Flughafen gehören, sind die CSU und ihre Minister immer wieder Ziel der Protestaktionen von „Aufgemuckt“. CSU und FMG hielten weiterhin an der „völlig überflüssigen, menschen- und naturfeindlichen Planung fest“, schreibt Christian Magerl, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses, im Aufruf zur Demo.
Er verweist darauf, dass es im Bescheid der Regierung von Oberbayern ausdrücklich heiße: „Die Realisierung der 3. Start-und-Lande-Bahn ist in der Mittel- und Langfristplanung der FMG mit einer Inbetriebnahme für das Jahr 2035 vorgesehen.“ Ein Verzicht auf das Projekt „ist also leider nicht in Sicht“, so Magerl. Im Wahljahr 2025 wollen die Gegner „Druck aufbauen“, bis die Startbahn „endgültig beerdigt ist“. Deshalb findet die nächste Demo am 15. Februar, also noch von der Bundestagswahl, statt.