Süddeutsche Zeitung

Freie Wähler:Ulli Gaigl rückt an die Spitze

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Der Bürgermeister von St. Wolfgang führt den Kreisverband

Von Philipp Schmitt, Bockhorn

Es tut sich was bei den Freien Wählern (FW) im Landkreis: Der Kreisverband hat bei der Jahreshauptversammlung am Mittwoch im Gasthaus Bauer in Kirchasch die Weichen für die Zukunft neu gestellt und einen neuen Vorstand gewählt. Der St. Wolfganger Bürgermeister Ulli Gaigl führt künftig den Vorstand an und folgt auf Rainer Mehringer. Gaigls Stellvertreter und Nachfolger von Manfred Ranft ist der Bockhorner Bürgermeister Hans Schreiner, der für das Amt des Landrats kandidiert, neue Kreisgeschäftsführerin ist die Bezirksrätin Maria Grasser. Er freue sich "auf eine spannende Zeit", sagte Gaigl.

Es soll ein frischer Wind wehen

Als Kreisvorsitzender wolle er dafür sorgen, dass "alle offen und ehrlich an einem Strang ziehen und gut zusammen arbeiten", sagte Gaigl. Schreiner appellierte an die Mitglieder, seine Landratskandidatur und den Wahlkampf bis zum 15. März 2020 aktiv zu unterstützen. Als Ziele nannte er, dass die FW den Landrat stellen und zumindest 15 Kreisräte - bisher sind es zwölf - in den neuen Kreistag bringen, um dort für frischen Wind und politisch für einen offeneren und demokratischeren Stil sorgen zu können. Die FW hoffen durch die personellen Veränderungen auf einen "zusätzlichen Schub", wie es hieß. Die neue Kreisgeschäftsführerin Maria Grasser aus Isen sagte: "Es wäre schön, wenn wir einen gewissen Ruck für die Freien Wähler entfachen könnten. " Die von Benedikt Hoigt vorgeschlagene Bezirksrätin übernimmt den Posten vom früheren Landtagslistenkandidaten Hoigt, dem als Familienvater und künftigen Leiter des Jobcenters in Ebersberg die Zeit fehlt, um als Kreisgeschäftsführer weiter zu machen, wie er sagte. Hoigt wird aber als Beisitzer das FW-Vorstandsteam weiter unterstützen.

Ulli Gaigl bedankte sich bei Mehringer, Ranft und Hoigt für die geleistete Arbeit für die FW, die auch mit Applaus gewürdigt wurde. Mehringer zog eine positive Bilanz seiner Ära, die mit der Übernahme des Kreisvorsitzes vor zehn Jahren von Siegfried Rübensaal begonnen hatte. Die Mitgliederzahl habe sich fast verdoppelt und die Zahl der Kreisräte sei von neun auf zwölf gestiegen, die Finanzen seien in Ordnung, was auch der alte und neue FW-Schatzmeister Christian Büchlmann bestätigte. "Wir haben Schritt für Schritt Fuß gefasst. Es war eine interessante, spannende und aufregende Zeit", sagte der 56-jährige Erdinger Stadtrat und Kreisrat Mehringer im Rückblick. Nun müssten bis zur Kommunalwahl 2020 "dicke Bretter gebohrt" und "Kräfte neu gebündelt" werden.

Alles verlief harmonisch, sagt Mehringer

Aufgrund einer kräftezehrenden neuen beruflichen Herausforderung in Nürnberg fehle ihm dafür die Zeit, weswegen er Gaigl als Nachfolger vorschlug. Mehringer wünschte dem neuen Vorstandsteam alles Gute. Er sei froh, dass der Wechsel "so harmonisch verlaufen ist". Er habe sehr gerne als FW-Vorsitzender in einem starkem Team gearbeitet und er blicke "ohne Groll auf erfolgreiche Jahre zurück". Ebenfalls nicht mehr im neuen Vorstand vertreten ist Manfred Ranft, der in Kirchasch einen Brief verlesen ließ. Er bedankte sich bei Mehringer für die gute Zusammenarbeit und teilte mit, dass er aus Altersgründen mit fast 65 Jahren nicht erneut für einen Posten im Vorstand kandidieren wolle. Die Freie Wählerschaft des Landkreises zählt derzeit 97 Mitglieder.

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SZ vom 05.07.2019
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