Die Gemeinde Fraunberg darf sich über eine besondere kulturelle Aktion freuen. Im Ortsteil Maria Thalheim, unterhalb der beiden Wallfahrtskirchen, werden sich am Freitag und Samstag, 18. und 19. September, engagierte Mal-Künstler treffen und den Dorfplatz in ein großes Freiluft-Atelier verwandeln. Die Vorgaben dieses Symposiums erinnern an das Holzbildhauersymposium, das vor Kurzen in Isen stattfand: In Maria Thalheim kommen acht Künstler zusammen, die jeweils eine Holzbohle bearbeiten. Auf ihnen werden mit verschiedenen Techniken individuelle Gemälde entstehen. Es handelt sich um vier gewaltige Eichenbohlen, die acht zu bearbeitende Flächen ergeben. Die Bohlen landeten zunächst in der Werkstätte des Instrumentenbauers Fred Pichlmaier in Sandberg. Er glättete die Oberflächen der Hölzer mit einem Handhobel; dadurch werden die Poren des Holzes geöffnet und es ergibt sich ein Effekt wie bei der Freskomalerei. Die Farbe kann so in das Holz eindringen und verbindet sich besser mit dem Material. Bei der Bearbeitung mit Hobelmaschinen hingegen würden die leicht gewölbten Bretter zu viel an Material verlieren. Die entstandenen glatten Oberflächen hätten durch Schleifen mit Schmirgelpapier niemals so entstehen können, "da sich hierbei die Poren mit Schleifstaub verschlossen hätten und zugeschmiert worden wären", sagt Pichlmaier.
Nach dem Symposium werden die vier Bohlen zu einem stehenden Kreuz zusammengesetzt. Das passt zum Ort, an dem dieses Kreuz dann stehen soll: Die Künstler beschreiben in den jeweiligen Darstellungen den spirituellen Ausdruck des Wanderweges aus ihrer individuellen Perspektive. Die Initiative zu dieser Aktion stammt vom Fraunberger Künstlers Michael Maier. Interessierte Besucher können den Künstlern am Freitag, 18. September, von 8 bis 16 Uhr, und am Samstag, 19. September, von 10 bis 16 Uhr über die Schulter schauen. Es wird zudem ein Rahmenprogramm durch die Mitglieder des Künstler-Teams angeboten.