Forstinning:Widerstand für den Wald

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Bund Naturschutz macht gegen Umfahrung durch den Forst mobil

Der Landesvorstand des Bund Naturschutz Bayern macht mobil gegen Flächenfraß und gegen ein geplantes Projekt im Landkreis Ebersberg. In einer Pressemitteilung kündigte die Organisation konkrete Aktionen etwa zum Schutz des Ebersberger Forst an. Darin nennt der Bund Naturschutz explizit drei Umgehungsstraßen, gegen die sich die Aktionen richten sollen: die geplanten Projekte in Erding, Vaterstetten und Forstinning.

Wegen dem Vorhaben nahe des Forstinninger Ortsteils Schwaberwegen gibt es bereits seit Jahren Streit. Die Anwohner wünschen sich die Umfahrung schon lange. Naturschützer und Anwohner im hinteren Bereich des Ortsteil wollen die Pläne der Gemeinde Forstinning und des Freistaats verhindern. Das Hauptargument der Umfahrungsgegner ist der Ebersberger Forst, durch den die Straße gebaut werden soll.

Am Sonntag fand einmal mehr eine Veranstaltung statt, um gegen die geplante Umfahrung und für die Erhaltung des Waldes zu werben. Im Gasthof Eberherr in Forstinning luden die Kreisgruppe sowie der Landesverband des Bund Naturschutzes zu einer Informationsveranstaltung zum Planfeststellungsverfahren ein mit der Forstinninger Ortsvorsitzenden Eva Wirth, Regina Wegemann vom Kreisvorstand und Annemarie Räder, Referentin des Bund Naturschutz für die Region Ingolstadt und München.

Eva Wirth berichtete, dass die Umgehungsstraße zum ersten Mal um 1985 thematisiert worden sei. Bereits damals habe sie mit Nachbarn über 600 Unterschriften gegen die Umgehungsstraße und für den Ebersberger Forst gesammelt. Jetzt, nach über 30 Jahren, will das Straßenbauamt Rosenheim das Planfeststellungsverfahren zur geplanten Umgehungsstraße in Schwaberwegen und Moos noch im Januar 2019 starten. Wie der Bund Naturschutz mitteilte, sehe man die Umgehungsstraße Schwaberwegen als "Präzedenzfall".

Auch die Bürgerinitiative "St 2080 Schwaberwegen und Moos" macht seit Jahren gegen die Umfahrung mobil. Benjamin Wirth, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative, sagte, dass trotz der zahlreichen ökologischen Verbesserungsvorschläge, die im Jahr 2017 bei der Bürgerversammlung vorgetragen wurden, bis heute außer einer Geschwindigkeitsanzeige nichts umgesetzt worden sei. Einmal mehr betonte Wirth, dass es sich aus Sicht seiner Initiative um ein "sehr wertvolles Waldareal im Ebersberger Forst" handle, das nun weichen soll. So könne man dort neben einem Feuchtbiotop und einer Vielzahl von etwa 40 Biotopbäumen pro Hektar "einen Wald wie er in der Vergangenheit war und wie er in Zukunft wieder sein soll, besichtigen".

Regionalreferentin Räder sicherte der Orts- und Kreisgruppe ihre Unterstützung beim Kampf gegen die Schwaberwegener Umgehungsstraße zu. Der Forstinninger Gemeinderat hatte das Projekt im Juni 2016 einstimmig beschlossen. Im Planfeststellungsverfahren können Bürger oder deren Initiativen Einwände vorbringen und kritische Nachfragen stellen. Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens besteht die Möglichkeit der Klage.

© SZ vom 15.01.2019 / koei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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