Förderverein in Hohenlinden:Liebe, Bildung, Hoffnung

FöVerein Waisenhaus/Schule Uganda in Hohenlinden.

Pfarrer Janusz Budner, Margaret Boogere und Mechtild Maurer (von links) erklären, was sich hinter dem "Orphans Club" verbirgt.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ein Waisenhaus und eine Schule in Uganda sollen unterstützt werden. Die Gründerin des Projektes, Margaret Boogere, informiert die Gemeinde über ihre Arbeit in Ost-Afrika

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Hilfe für Kinder in Uganda - das war der Gedanke von Margaret Boogere, als sie 1998 in dem ostafrikanischen Land den "Orphans Club" ins Leben rief. Diesen Namen trägt das Waisenhaus mit einer Grundschule, in dem auf ihrem privaten Anwesen in Pomede derzeit 150 Kinder und junge Menschen zwischen sieben und zwanzig Jahren untergebracht sind. Im Herbst soll nun in Hohenlinden ein Förderverein für den "Orphans Club" gegründet werden.

Vereins-Initiatorin ist die Gemeinderätin Mechtild Maurer (ÜWH), die nun die Idee und das Konzept mit der aus Afrika angereisten Margaret Boogere und Pfarrer Janusz Budner präsentierte. "Wir wollen die wichtige Arbeit von Margaret durch den neuen Verein durch Mitgliedsbeiträge, Patenschaften und Aktionen unterstützen, sagte Maurer. Dem Gemeinderat sei die Idee der Vereinsgründung bereits präsentiert worden, fügte die Steuerberaterin an. Der Verein könne künftig das jährliche Schulgeld für die im "Orphans Club" seit 2015 integrierte Grundschule beisteuern und damit Kindern Bildung als Grundstein für eine gute Zukunft ermöglichen. "Mit einem Jahresbeitrag von etwa 50 Euro je Mitglied kann viel bewirkt werden", sagte sie.

In Hohenlinden hätten bereits viele Bürger signalisiert, im neuen Verein mitzumachen, schließlich sei Margaret Boogere in der Gemeinde seit einer Afrikareise einer Gruppe 2004 und Boogeres erstem Hohenlinden-Besuch 2010 bekannt und geschätzt: "Ich danke allen, die mich und das Projekt unterstützen. Ich habe 1998 mit 20 Kindern begonnen und hatte kein Geld. Was ich aber hatte, war viel Liebe", erinnerte sich Boogere an die Gründung des Vereins. Sie sei nun froh, dass viele Menschen helfen, damit die Waisenkinder in Pomede glücklich sind. Auch für die Unterstützung aus Hohenlinden sei sie dankbar.

Pfarrer Budner erzählte, dass 2004 eine Gruppe von 45 Hohenlindenern auf Einladung eines aus der Gemeinde stammenden Geistlichen nach Uganda reiste und dort auch Boogere mit dem Benediktiner-Ordens des nahe gelegenen Klosters bei Tororo gegründete Waisenhaus besichtigten. "So ist der Kontakt entstanden", sagte Budner. Boogere sei nach Hohenlinden eingeladen worden, wo sie 2010 im Gemeinderat und der Grundschule über ihr Projekt berichtete. Zugunsten des "Orphans Club" organisierte daraufhin die Hohenlindener Grundschule mehrere Benefiz-Aktionen und die Katholischen Frauen sammelten beim Verkauf selbst gebackener Kuchen Geld für das Projekt in Afrika. Der Gemeinderat spendete das komplette Sitzungsgeld eines Jahres und Gelder aus der Auflösung des Wandervereins.

Nun besuchte die 48-jährige Lehrerin zum zweiten Mal Hohenlinden und berichtete dem Gemeinderat über die Erfolge der inzwischen von einem elfköpfigen Team betreuten Initiative und der 2015 gestarteten kleinen integrierten Schule. Die 1998 mit zwanzig Kindern gestartete Einrichtung betreut inzwischen 150 Kinder. 23 Schützlinge haben ein Studium absolviert. Auf dem Dach des aus allen Nähten platzenden Waisenhauses wurde eine Fotovoltaikanlage realisiert.

Der "Orphans Club" sei im Dorf Pomede zur wichtigen Anlaufstelle für Kinder geworden, die oft Waisen seien, deren Eltern an Aids gestorben oder erkrankt seien. Boogere will jungen Leuten eine Heimat und durch Bildung neue Chancen bieten, im Haus entstehe ein positives Wir-Gefühl, es werde gemeinsam musiziert, gesungen und gekocht, sagte die Lehrerin, die während ihres Aufenthaltes im Hohenlindener Pfarrhaus untergekommen ist. "Wir sind dankbar für die Hilfe aus Hohenlinden", sagte sie. Dadurch würde den Kindern von Pomede durch Bildung Hoffnung auf eine bessere Zukunft gegeben. Ziel sei es, "Kinder mit viel Liebe zu ermutigen, nicht aufzugeben und nie die Hoffnung zu verlieren", sagte Margaret Boogere.

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