Flughafen:"Dringend notwendig"

Johannes Becher fordert erneut Ultrafeinstaubmessungen

Von Petra Schnirch, Flughafen

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Johannes Becher bleibt hartnäckig und fordert erneut, möglichst bald mit Ultrafeinstaubmessungen am Flughafen München zu beginnen. Es sei dringend notwendig, "evidente Erkenntnisse über die Verbreitung und Auswirkungen der ultrafeinen Partikel auf die Flughafenregion und ihre Anwohnerinnen und Anwohner zu gewinnen", heißt es in einen Brief Bechers an das Umweltbundesamt in Dessau.

In Frankfurt steht das Projekt Ufoplan der Behörde mit Messungen am Flughafen kurz vor dem Abschluss. Der Grünen-Abgeordnete aus Moosburg bittet darum, dies voranzutreiben, damit auch am Airport im Erdinger Moos mit Ultrafeinstaubmessungen begonnen werden kann. Denn von diesem Termin sind Erhebungen im Münchner Umland abhängig. CSU und Freie Wähler hatten im November 2019 einen Antrag der Grünen, mit eigenen Messungen zu beginnen, mit der Begründung abgelehnt, erst die Ergebnisse des Forschungsprojekts aus Frankfurt abzuwarten.

Becher hält solche Erhebungen zeitgleich an anderen Flughäfen für notwendig, um eine breite Datenbasis zu erhalten. Im Erdinger Moos würden zwar seit 2017 ultrafeine Partikel gemessen, allerdings nicht von staatlicher Stelle, sondern privat von Ehrenamtlichen des Bürgervereins Freising. Die Staatsregierung sperre sich nach wie vor gegen dauerhafte Messungen von behördlicher Seite, dabei gerate Ultrafeinstaub als Emission des Flugverkehrs zunehmend in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Aufgrund bisheriger Studien sei von gesundheitsschädigenden Auswirkungen auszugehen, deshalb bestehe Bedarf an vermehrten Messungen und Forschungsprojekten zu Auftreten, Verbreitung, Zusammensetzung und Wirkungen ultrafeiner Partikel, schreibt Becher weiter. "Nur so können Risiken für Mensch und Umwelt abgeschätzt, Grenzwerte implementiert und wirksame Reduktionsmaßnahmen ergriffen werden".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: