Flughafen:26 häufigste Fragen, 26 Antworten

Flughafen: Bereits einen Tag nach Eröffnung des Airports im Mai 1992 setzte es Kritik an der Höhe und der Route von landenden und startenden Flugzeugen.

Bereits einen Tag nach Eröffnung des Airports im Mai 1992 setzte es Kritik an der Höhe und der Route von landenden und startenden Flugzeugen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Deutsche Flugsicherung hat "Das kleine Einmaleins der Flugverkehrskontrolle" zusammengestellt

Von Gerhard Wilhelm, Flughafen

Fragen zu den Ab- und Anflügen am Münchner Flughafen gibt es nicht erst seit der Debatte über die dritte Startbahn. Bereits einen Tag nach Eröffnung des Airports im Mai 1992 setzte es Kritik. Man fliege zu tief, über unerlaubtem Gebiet, es würde zu oft nachts geflogen, die Routen würden sich je nach Wetter ändern und vieles mehr, prasselte auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) ein, die für den An- und Abflug zuständig ist. Von 1. November 2019 bis zum 30. Juni 2020 sind beim Fluglärmbeauftragten der Regierung von Oberbayern 1262 Beschwerden eingegangen. Obwohl seit dem Lockdown Mitte März kaum mehr Flugzeuge gestartet oder gelandet seien. Des Rätsels Lösung: die 1262 Beschwerden kamen von nur 21 Personen.

Die DFS hat nun "Das kleine Einmaleins der Flugverkehrskontrolle" herausgebracht mit 55 Seiten mit den häufigsten Fragen und den Antworten (FAQ) zu den An- und Abflügen am Münchner Flughafen. Ziel soll "die Vermittlung von umfassenden Informationen an Fragesteller aus der Öffentlichkeit" sein. Die Fragen, beziehungsweise Themen seien aus den langjährigen Informationsveranstaltungen in der Region München und der Vielzahl an Anfragen aus der Öffentlichkeit entstanden, wie Sandra Teleki von der DSF mitteilt. Den Anfragen entsprechend, geht es in dem "Einmaleins" dabei im Wesentlichen um Flugzeuge, die am Verkehrsflughafen München (EDDM) nach Instrumentenflugregeln (IFR) an- oder abfliegen. Nach IFR operieren laut DFS im Regelfall Luftfahrzeuge im Linien-, Charter- oder Frachtverkehr.

Starten und landen Flugzeuge immer gegen den Wind? Warum können Flugrouten nicht einfach verlegt werden? Warum nutzen Piloten den "Korridor" einer Abflugroute nicht aus, der ihnen zur Verfügung steht, um den Überflug unseres Ortes zu vermeiden? Warum steigen manche Flugzeuge "gut", andere "weniger gut"? Was genau bedeutet "Flugverfahren"?

Die Antworten zu den insgesamt 26 häufigsten Fragen sind in der Regel kurz gehalten. Zur Frage, warum immer gegen den Wind geflogen wird: "Grundsätzlich ja. Als Betriebspiste ist in der Regel diejenige Piste zu wählen, deren Verlauf sich der Windrichtung, Stichwort ,Steigverhalten', am stärksten annähert. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veröffentlicht auf seiner Webseite umfangreiche Informationen zum Thema ,Das Geheimnis des Fliegens'". Sehr ausführlich wird zum Bespiel auf die Frage eingegangen, was genau "Flugverfahren" bedeute. Dazu gibt es Übersichtskarten, auf welchen Strecken in München an- und abgeflogen wird, welche Vorschriften es gibt und welche Informationen der Pilot auf seinen Displays im Cockpit zum Anflug sieht.

Zu den Fragen gibt es eine kurze Zusammenfassung, die alle FAQs kurz und knapp beantwortet, ein Glossar, eine Auflistung von Wegpunkten inklusive geografischer Koordinaten, die im An- und Abflugverfahren am Münchner Airport gelten, sowie eine Auflistung von Webseiten, die unter anderem Gesetzestexte und Links zu amtlichen Stellen, die sich mit dem Flugverkehr befassen, enthalten.

Derzeit gibt es "Das kleine Einmaleins der Flugverkehrskontrolle" noch nicht als Downloadlink, da sich die DFS-Homepage im Relaunch-Modus befinde, wie Sandra Teleki mitteilt. Wer die FAQs als PDF - 19 Megabyte groß - haben will, kann aber direkt bei der DFS mit einer E-Mail an fluglaerm.muenchen@dfs.de anfragen. Aber auch wer Fragen oder Kritik zum An- und Abflug in München hat, soll, "wann immer es passend ist", das "Einmaleins" bei der Beantwortung der Anfragen angehängt bekommen.

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