Süddeutsche Zeitung

Flüchtlingsunterkunft:Straftäter wird aus Oberding verlegt

Die Verlegung eines Intensivstraftäters in die Flüchtlingsunterkunft Oberding - ohne Vorab-Information der Behörden vor Ort - hatte kürzlich für Wirbel gesorgt. Nun steht fest: Der unter anderem wegen Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung verurteilte Straftäter aus dem Irak wird die Unterkunft Oberding verlassen. "Die Verlegung ist eingeleitet", erklärte Verena Gros, Pressesprecherin der Regierung von Oberbayern, am Freitagmittag auf Nachfrage der SZ. Für den Aufenthalt eines zweiten Neuzugangs, gegen den Ermittlungen laufen, sei die Ausländerbehörde vor Ort zuständig. Gros wies darauf hin, dass der Mann aus Nigeria kein verurteilter Sexualstraftäter sei. Er bleibt bis auf Weiteres in Oberding. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) sagte der SZ am Freitag, dass er und Oberdings Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) mehrmals mit Regierungspräsidentin Maria Els telefoniert hätten. Mücke sei zugesagt worden, dass es keine weiteren Verlegungen von Intensivstraftätern nach Oberding geben werde. Im Übrigen habe er Innenminister Joachim Herrmann sowie Ministerpräsident Markus Söder (beide CSU) von dem nicht abgestimmten Vorgehen der Regierung berichtet, ergänzte Bayerstorfer. An Söder habe er eine SMS geschickt, der habe kurz geantwortet, dass das Verfahren "nicht gut" gelaufen sei.

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SZ vom 20.07.2019 / Regi
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