Fliegerhorst Erding:Fertig für den Umzug

Fliegerhorst Erding: Es wird wieder feierlich am Fliegerhorst Erding. Ein weiterer Schritt in dem Reformprozess ist geschafft, der Abzug rückt näher.

Es wird wieder feierlich am Fliegerhorst Erding. Ein weiterer Schritt in dem Reformprozess ist geschafft, der Abzug rückt näher.

(Foto: Peter Bauersachs)

Am Fliegerhorst Erding vollzieht sich ein weiterer Schritt in Richtung Auflösung. Mit einem Appell am 18. Mai würdigt die Bundeswehr die Auflösung zweier traditionsreicher Einheiten.

Von Florian Tempel, Erding

Seit dem Herbst 2011 ist die Auflösung des Fliegerhorst Erding beschlossene Sache. 2019 soll der zweitgrößte Luftwaffenstützpunkt in Deutschland keiner mehr sein. Es ist ein Abschied auf Raten, der in kleinen Schritten vorangeht. Ein für alle Erdinger deutlich wahrnehmbarer Termin auf diesem Weg war der Abflug des letzten Tornados im September vergangenen Jahres. In drei Wochen geht man am Fliegerhorst ein leiseres Schrittchen weiter, das dem Außenstehenden sonderbar geringfügig erscheinen mag, aber den Abzug in vier Jahren noch endgültiger einläutet als der Tornado-Fly-Out: Die Einheiten der Fliegerhorststaffel und das Systemzentrum Luftfahrtzeugtechnik werden formal aufgelöst und gleichzeitig unter dem neuen Namen Instandhaltungszentrum 11 zusammengefasst. Unter dieser neuen Struktur wird die Luftwaffe aus Erding in vier Jahren nach Manching umziehen.

Bundeswehrintern ist der Montag, 18. Mai, ein sehr markanter Tag. Mit der Transformation der zwei alten Einheiten zum neuen Instandhaltungszentrum 11 ist die in der Bundeswehrreform beschlossene Neuausrichtung in Erding komplett abgeschlossen. Militärisch gesehen ist die neue Struktur ein wichtiger Neubeginn für die kommenden Jahrzehnte, der entsprechend dieser Bedeutung mit einem Appell am Fliegerhorst feierlich vollzogen wird. Für die allermeisten militärischen und zivilen Beschäftigten ändert sich zwar erst einmal nur wenig. Nach Auskunft von Presseoffizier Helmut Hacker werden nur wenige intern versetzt. Allerdings macht der feierliche Appellin drei Wochen allen eines noch einmal klar: Nun ist - strukturell - alles für den Umzug nach Manching gemacht. Die Erdinger stehen fortan mehr oder weniger zum Abmarsch bereit - von dem sie nur noch nicht wissen, wann genau er erfolgen soll.

Kommandeur Markus Alder geht auf diese Unwägbarkeit in der neuesten Ausgabe des Fliegerhorst-Newsletter Quax ein. Im Leitartikel schreibt er, ihm sei bewusst "dass mit dieser Organisationsmaßnahme nicht nur lange und bewährte Traditionen in eine neue Richtung fortentwickelt werden müssen, sondern vor allem Unsicherheiten beim betroffenen Personal entstanden ist". Er hoffe, dass die allermeisten Betroffenen vorerst in Erding "wunschgemäß weiterbeschäftigt" werden. Bereits nach Manching umziehen mussten bislang nur relativ wenige, etwa fünfzig Beschäftigen der bisher etwa 1400 militärischen und zivilen Mitarbeiter am Fliegerhorst Erding.

Alder weiß jedoch sehr genau, dass das Personal nach der Neustrukturierung nun vor allem wissen will, wann man die Koffer packen oder sich nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen muss. "Leider", schreibt Alder weiter, "kann ich über die Verlegung (...) keine neue konkreten Details berichten." Der Zeitplan für den Ab- und Umzug steht nach wie vor nicht fest. "Tatsache ist nur", so Alder, "dass um die Planungsdaten zwischen den beteiligten Verantwortlichen für Infrastruktur heftig gerungen wird". Übersetzt heißt das, dass man noch mitten in der Planung ist, wie und wann der Standort Manching so ausgebaut sein wird, dass die Erdinger Einheiten dort weitermachen können. Alder versichert, dass er "sämtliche Diskussionen zur Infrastruktur" mitverfolgen werde, damit "persönliche Härten (...) in weitgehend allen Fällen gut abgemildert werden können". Zum Schluss versucht der Kommandeur sein Personal mit Lob für die seit Jahren "eindrucksvoll unter Beweis gestellte Einsatz- und Leistungsbereitschaft" aufzumuntern - "machen Sie weiter so!"

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