Flächennutzung:Konzept statt Wildwuchs

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Hohenlinden will die Orte für weiteren Kiesabbau festlegen

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Der Gemeinderat will den Kiesabbau im Gemeindegebiet in geordnete Bahnen lenken: In seiner jüngsten Sitzung beschloss das Gremium, dass Vorrangflächen für die Kiesabbau im Flächennutzungsplan festgelegt werden sollen. Damit soll ein weiterer Wildwuchs beim Kiesabbau vermieden werden. "Wir wollen das wie andere Gemeinden auch besser regeln", sagte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) dazu.

In den vergangenen Wochen habe es Gespräche mit Vertretern von Behörden gegeben, 2018 stehen weitere Besprechungen mit Fachleuten des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München und dem Landschaftsarchitekten Max Bauer an, teilte Maurer mit. Bei den Gesprächen ging man dabei durchaus schon ins Detail: Mit dem Staatlichen Bauamt sei, so Maurer, zum Beispiel über eine mögliche Abbiegespur zur von der Gemeinde gewünschten Konzentrationsfläche für den Kiesabbau verhandelt worden.

Der Gemeinderat nahm Maurers Bericht zur Kenntnis und stimmte der vorgeschlagenen Fortsetzung der Planungen und des Verfahrens auf dem Weg zur Vorrangfläche zu. Maurer kündigte an, dass er Anfang 2018 - ein genauer Termin steht noch nicht fest - im Rahmen eines "Bürgerforums" in Hohenlinden eine Informationsveranstaltung zum umstrittenen Thema organisieren will. Dazu sollen auch Landtagsabgeordnete eingeladen werden. Nach Ansicht Maurers sollte nämlich die Privilegierung des Kiesabbaus und die Lobbyarbeit der Verbände politisch auf den Prüfstand gestellt werden: "Kiesabbau ist in Ordnung und wichtig, es ist aber dafür ein klares Konzept erforderlich", sagte der Bürgermeister.

Der Gemeinderat hat sich mit dem Thema Kiesabbau schon häufig beschäftigt und dazu mehrere Beschlüsse gefasst. Bei der geplanten Verankerung der Vorrangflächen im Flächennutzungsplan ist es in der Vergangenheit aber aufgrund von Auseinandersetzungen mit Grundbesitzern zu Verzögerungen gekommen. Auch in anderen Gemeinden gibt es teils massiven Widerstand gegen Kiesabbauflächen, zuletzt in Baiern, wo ein Abbaugebiet nahe des Ortsteils Berganger geplant ist.

© SZ vom 28.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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