Süddeutsche Zeitung

Feuerwehren in Erding:Neue Standorte geplant

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Die CSU lüftet das Geheimnis, wo gebaut werden soll: An der Münchner Straße vor der Unterführung nach Altenerding-Süd und an der Anton-Bruckner-Straße am Stadion

Von Florian Tempel, Erding

Seit Jahren wird der Neubau größerer und besser erreichbarer Feuerwehrgerätehäuser für die Freiwilligen Feuerwehren Erding und Altenerding geplant. Nun hat die Erdinger CSU bei ihrem sonntäglichen Frühschoppen ein bislang gut gehütetes Geheimnis gelüftet: Die Stadt hat schon vor Monaten ein großes Grundstück zwischen den S-Bahngleisen und der Münchner Straße vor der Unterführung nach Altenerding Süd erworben, um dort ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Kreisbrandrat Willi Vogl, der für die CSU im Stadtrat sitzt, legte zudem offen, wo seiner Ansicht nach ein neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Erding gebaut werden sollte: Auf dem Parkplatz und dem Verkehrsübungsplatz zwischen der Anton-Bruckner-Straße und dem städtischen Stadion. Diese Fläche gehören der Stadt schon seit langem. Nach Vogls Ansicht wäre dieser Standort ideal. Er räumte allerdings ein, dass der Stadtrat darüber noch entscheiden müsse. Eine Alternative wäre es, gegenüber am alten Standort in der Lebzelterstraße zu erweitern.

Angesichts der Selbstgewissheit, mit der die Erdinger CSU ohne OB Max Gotz (CSU) - sicher aber mit seinem Wissen - bei Kaffee, Bier und Weißwürsten bislang nicht öffentlich gemachte Planungen bekanntmachte, darf man wohl davon ausgehen, dass es so kommt, wie Vogl es "aus fachlicher Sicht" für am besten hält.

Die Feuerwehrgerätehäuser in der Lebzelterstraße und am S-Bahnhof in Altenerding sind 1974 und 1972 gebaut worden. Die Stadt Erding hat seitdem ihre Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Dass die beiden Feuerwehrgerätehäuser längst zu klein sind, ist bekannt. Gerätschaften wie zum Beispiel die nach dem Pfingsthochwasser 2013 angeschafften Hochleistungspumpen, eine Sandsackfüllanlage und andere Ausrüstung für den Hochwasserschutz sind an anderer Stelle ausgelagert.

Vogl erklärte zudem, dass ein entscheidender Punkt bei der Standortwahl die Einhaltung der Frist von zehn Minuten sein müsse, binnen derer die Feuerwehr bei einem Brand am Einsatzort eintreffen sollte. Da die Stadt Erding stark gewachsen ist und noch weiter wachsen werde, seien eine optimale Lage, von der aus man alle potenziellen Einsatzorte schnell erreichen kann, sehr wichtig. "Die Standorte, die wir jetzt festlegen, müssen 50 bis 100 Jahre Bestand haben", sagte Vogl.

Das neu erworbene Grundstück in Altenerding, aktuell noch ein Acker, ist etwa 13 000 Quadratmeter groß und bietet damit nicht nur Platz für ein neues Gerätehaus, sondern auch für eine eventuelle Erweiterung in Jahrzehnten. Die Lage unweit der Wasserwerkkreuzung, neben der Unterführung nach Altenerding Süd und nahe der Auffahrt zur Bundesstraße B 388 sei ein "sehr idealer Standort", befand Vogl. Die "hervorragende Anbindung" in alle Richtungen sichere langfristig die Einhaltung der geforderten Hilfsfristen.

An dem von ihm favorisierten möglichen Standort an der Anton-Bruckner-Straße stünden etwa 10 000 Quadratmeter für eine neues Haus für die Feuerwehr Erding zur Verfügung. Auch das sollte langfristig reichen. Neben dem eigentlichen Gerätehaus müssen auch Ausbildungsräume und das Feuerwehr-Servicezentrum des Landkreises untergebracht werden. Die Kosten für beide neuen Feuerwehrhäuser schätzte Vogl auf zusammen 35 bis 40 Millionen Euro. Stadtrat Burkhard Köppen wies daraufhin, dass OB Gotz in den Bürgerversammlungen betont habe, dass die Feuerwehrgerätehäuser binnen vier bis sechs Jahren gebaut sein sollten. Er brachte zudem die Idee ein, mindestens einen neuen Standort zum Rettungszentrum zu machen, an dem auch Rettungsfahrzeuge stationiert werden.

Vogl sprach zudem an, dass die Erdinger Feuerwehr mittel- oder langfristig mehr hauptamtliche Feuerwehrleute benötige, da es womöglich auf Dauer nicht mehr nur mit ehrenamtlichen Kräfte ginge. Aktuell hat die Stadt drei hauptamtliche Gerätewarte. Ein hauptberuflicher Feuerwehrmann kostet im Schnitt etwa 50 000 Euro pro Jahr. Allerdings sei "der Markt leer gefegt", sagte Vogl. Stadtrat Walter Rauscher sagte, man sollte weiter daran denken, vergünstigte Wohnungen für Feuerwehrleute zu schaffen und anzubieten.

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Quelle:
SZ vom 16.09.2019
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