Süddeutsche Zeitung

Feuer in Wartenberg:Großbrand in Pesenlern

Hundert Feuerwehrkräfte sind im Einsatz, es gibt drei Verletzte

Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Pesenlern in der Gemeinde Wartenberg ist es am Mittwochnachmittag zu einem Großbrand gekommen. Über hundert Einsatzkräfte der Feuerwehr Wartenberg, sowie umliegender Feuerwehren aus den Landkreisen Erding und Freising waren mit mehr als 15 Löschfahrzeugen bis in die Abendstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Drei Bewohner des Hofs erlitten bei dem Versuch, erste Löscharbeiten vorzunehmen sowie Teile ihres Besitzes in Sicherheit zu bringen, Rauchvergiftungen. Alle drei, zu denen auch der Besitzer des Anwesens zählt, wurden ins Krankenhaus gebracht, sind aber inzwischen wieder entlassen worden. Auf dem Anwesen gab es auch Pferdestallungen. Die Tiere blieben allerdings unverletzt, sie konnten auf die angrenzen Koppeln getrieben werden. Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, geht aber derzeit nicht von Brandstiftung aus.

Der erste Notruf in der Integrierten Leitstelle Erding ist um 13.50 Uhr eingegangen. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, stand ein Teil des Guts bereits in Flammen. "Das Anwesen muss man sich wie ein U vorstellen", erklärt Martin Stöckl, Erster Kommandant der Feuerwehr Wartenberg. Er selbst war gegen 17 Uhr vor Ort und übernahm die Einsatzleitung. Bis dahin lag diese bei seinem Stellvertreter Konrad Gruber. "Von diesem U hat der untere Teil gebrannt", der vor allem aus Stallungen und Garagen bestanden habe. Vermutlich liege hier die Brandentstehung. Das in Flammen stehende Gebäude stürzte komplett ein, diesen Gebäudeteil muss man nun abreißen. Auch in einem angrenzenden Bereich, wo ein Motorsportklub sechs Autos abgestellt hatte, kam es zu einem Teileinsturz. Bisher sind die Fahrzeuge noch unversehrt, weil die eingestürzten Teile des Gebäudes über ihnen einen Luftraum gebildet haben. Ob das bei den Aufräumarbeiten so bleiben wird, ist derzeit noch unklar.

Besonders problematisch war, das in einem angrenzenden Gebäude liegende Heulager, in dem sich durch Funkenflug bereits Glutnester gebildet hatten. "Mit vielen Atemschutzgeräteträgern musste das Heu abgetragen werden", sagt Stöckl. "Das war eine sehr kräftezehrende Arbeit." Erschwerend hinzugekommen sei bei den Arbeiten der sehr starke Westwind gewesen. "Wir haben zwar keinen Sturm mehr, aber der Wind hat die Funken so weit getragen, dass ein Baum in 50 Metern Entfernung angefangen hat zu brennen", sagt Stöckl weiter. "Die oberste Priorität war, das angrenzende Wohnhaus und die Stallungen mit den Pferden zu halten. Das ist gelungen." Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 40 000 Euro.

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Quelle:
SZ vom 14.02.2020
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