Süddeutsche Zeitung

Fernwärmenetz:Investitionen in die Fernwärme

Energieerzeuger Steag plant weiteres Blockheizkraftwerk

Steag New Energies, einer der größten Energieerzeuger in Deutschland und seit 1994 Partner des Zweckverbands Geothermie Erding, will weiter in das derzeit 31,2 Kilometer lange Fernwärmenetz investieren. "Geplant ist der Bau eines weiteren Blockheizkraftwerkes, das den Energiebedarf kosteneffizient decken soll", sagt Pressesprecher Florian Adamek, der für die Kunden im nächsten Jahr nur moderate Preiserhöhungen ankündigt. "Beim Grundpreis wird es eine etwa 1,4-prozentige Erhöhung geben, beim Arbeitspreis eine rund einprozentige. Insgesamt wird damit der Preis für einen Einfamilienhaushalt um rund vier Euro im Monat steigen."

Fertiggestellt und in Betrieb ist mittlerweile das Blockheizkraftwerk (BHKW) an der Erdinger Therme, die 14 der aktuellen 70 Megawatt Leistung abschöpft und damit der größte Abnehmer ist. Für die Steag New Energies hat der Standort Erding "einen hohen Stellenwert, da wir dort unsere ganze Kompetenz in Sachen Geothermie nachweisen können", sagt Adamek. Seit Beginn der Partnerschaft mit dem Zweckverband Geothermie Erding im Jahr 1994 wurde das Wärmenetz konsequent erweitert, zuletzt 2005/2006 in einer zweiten Ausbaustufe. Der abgeschlossen dritten Ausbaustufe mit dem BHKW auf Erdgasbasis und einer Kompressionswärmepumpe in einem neuen Gebäude am bereits bestehenden Heizwerk I soll nun bald ein weiteres gasbetriebenes Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung bei der Stromerzeugung folgen. Damit, so der Pressesprecher, könnten zusätzlich zu den derzeit noch freien Kapazitäten weitere Kunden angeschlossen werden.

Derzeit sind rund zehn Prozent aller Erdinger Haushalte an das Fernwärmenetz des Zweckverbands angeschlossen. Eine Erweiterung der Thermalwasserförderung, die 2006 von damals 24 Liter in der Sekunde auf 48 Liter erhöht wurde, ist allerdings technisch nicht mehr möglich. "Weiteren Bohrungen dürften aufgrund des Temperaturniveaus wirtschaftliche Grenzen gesetzt sein", heißt es im Energienutzungsplan der Stadt. Angeschlossen werden soll an das Fernwärmenetz unter anderem das Baugebiet "Südlicher Thermengarten".

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Quelle:
SZ vom 08.12.2018 / wil
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