Fahrt zu Militärorten:Für Frieden auf Achse

Eine weiße Taube haben sich die Teilnehmer der Friedensfahrradtour auf die Fahnen geschrieben. Gestern machten sie in Erding Station. (Foto: Renate Schmidt)

Radfahrer demonstrieren mit Tour gegen Krieg und Aufrüstung

Drei grimmig drein blickende Soldaten in Tarnanzügen und mit Maschinenpistolen in Händen sorgten am Mittwoch Nachmittag am Schrannenplatz für Aufsehen. Sie waren Teil einer Antikriegskundgebung der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), deren Fahrradtour heuer auch nach Erding führte.

"Auf Achse für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa" - unter diesem Motto veranstaltet die DFG-VK jedes Jahr eine Fahrradtour zu Standorten von Militär und Rüstungsproduzenten. Seit Sonntag sind die radelnden Friedensaktivsten in der Region München unterwegs, am Mittwoch führte die etwa 25 Radler der Weg nach Erding. Dort machten sie zunächst Station vor der Test Fuchs GmbH, die laut DFG auch für die Bundeswehr Testungen durchführt.

Im Anschluss ging es auf den Schrannenplatz, wo Roswitha Bendl, die Sprecherin der Pax-Christi-Gruppe Erding-Dorfen, den mit bunten Friedensfahnen geschmückten Convoi begrüßte. Thomas Rödl vom DFG-VK-Landesverband verwies auf die vielen Firmen, die in München und Umgebung für die Rüstungsindustrie direkt oder als Zulieferer und Dienstleister tätig seien. "Wir wollen, dass keine Waffen mehr produziert werden", forderte er. Arbeitsplätze ließen sich sichern, indem man die Produktion auf zivile Güter umstelle.

Im Anschluss demonstrierten die Friedensradler recht drastisch die Folgen von Krieg: Zu Füßen der drei Soldaten lagen auf dem Schrannenplatz zwei mit einem Leintuch bedeckte Menschen. Dazu erschallte aus einem Lautsprecher das Lied der Gruppe Pur "Kein Krieg ist heilig". Allerdings beachteten nur wenige Passanten das Geschehen. Kurz darauf ging es für die Friedensradler weiter zum Fliegerhorst Erding. Die Tour endete am Marienplatz in Freising, wo die Teilnehmer nochmals eindringlich gegen Krieg und Aufrüstung demonstrierten.

© SZ vom 03.08.2017 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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