Fahrenzhausen:Wurzelbehandlung

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Um die Wasserqualität im Wenger Weiher zu verbessern, sollen unter anderem die Teichrosen gründlich entfernt werden

Wenn der Wind günstig steht, nämlich von Westen her, dann ist der Wenger Weiher ein wahrhaft lauschiges Plätzchen. Dann hört man das Brummen der nahen Autobahn kaum, und nichts schmälert die Badefreuden und den Genuss des Wassers und üppigen Grüns ringsum. Fast nichts, möchte man sagen. Denn der heiße Sommer hat die Schwächen des Wenger Weihers noch deutlicher zum Tragen gebracht. Er war kein wirklich kühles Nass mehr und das Pflanzenwachstum im See war so enorm, dass sich viele Badende schon fast nicht mehr wohlfühlten.

Nun ist der Wenger Weiher ein eher flaches Gewässer, die Tiefe liegt je nach Standort zwischen zwei und drei Meter. Das heißt, dass das Wasser ohnehin recht warm und nicht von allerbester Qualität ist, jedenfalls nicht aus Menschensicht. Teichrosen haben da völlig andere Bedürfnisse, wie an ihrem Wachstum abzulesen war. Das Fahrenzhauser Rathaus wurde denn auch prompt aktiv und ließ eine Fachfirma die Seerosen im Weiher abmähen. Nur in einem Dreieck in der Mitte, dem Hauptbereich für Schwimmer, wie Bürgermeister Heinrich Stadlbauer in der jüngsten Gemeinderatssitzung betonte. Auf den ersten Blick hat sich die Situation verbessert, langfristig aber müsse gründlicher ausgeräumt werden, so der Rat der Fachfirma. Denn um die Teichrosen dauerhaft in Schach zu halten, müssten deren Wurzeln herausgerissen werden, zitierte Bürgermeister Stadlbauer die Firma, die kein Geheimnis daraus machte, dass das eine sehr aufwendige und langwierige Arbeit sei.

Der Gemeinderat einigte sich deshalb auf ein stufenweises Vorgehen: Die Quelle des Weihers soll im ersten Schritt von Seerosen-Wurzelwerk freigeräumt werden. Das verbessere an sich bereits die Wasserqualität, so die Prognose. Außerdem werden die Bäume am Ufer deutlich gekappt, damit künftig weniger Biomasse in den See fällt. Auch davon erhofft man sich einen höheren Sauerstoffgehalt im Weiher.

Weil die Quelle nicht weit entfernt vom Seerand liegt, kann die Firma voraussichtlich auf einen Schwimmbagger verzichten und die Arbeiten vom Ufer aus erledigen. Das spart Geld, weil der Transport eines Schwimmbaggers aufwendig und teuer ist. Ist die Quelle dann erst frei, erhöht sich dadurch auch der Wasserdurchlauf im See, das Wasser wird sauberer, was wiederum den Teichrosen nicht so behagt, wodurch sich deren Wachstum voraussichtlich wieder verlangsamt. Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister, zu eruieren, ob dieses Vorgehen so möglich ist. Auch soll er erfragen, wie teuer die Wurzelwerkentfernung im Schwimmbereich käme.

© SZ vom 28.09.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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