450 000 Euro Kosten:Mehr Schutz für Radfahrer

450 000 Euro Kosten: Der neue Radstreifen und der Fußgängerüberweg in der Alten Römerstraße sind am Freitag offiziell freigegeben worden.

Der neue Radstreifen und der Fußgängerüberweg in der Alten Römerstraße sind am Freitag offiziell freigegeben worden.

(Foto: Renate Schmidt)

OB Gotz gibt an Alter Römerstraße neuen Fußgängerüberweg und Sicherheitsstreifen frei

Von Carolin Fraunhofer, Erding

Es gibt ihn zwar schon ein paar Tage, aber am Freitag hat Oberbürgermeister Max Gotz den neuen Radstreifen und Fußgängerüberweg in der Alten Römerstraße nun offiziell frei gegeben. Er ist Bestandteil der Maßnahmenliste des bereits 2013 beschlossenen Radverkehrskonzeptes. Der Schutzstreifen erstreckt sich in beiden Fahrtrichtungen über eine Länge von 2150 Meter zwischen den Straßen zur Kehrmühle und der Wartenberger Straße. Vor einem Jahr war der Bauauftrag an die Firma Strabit erteilt worden.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahme auf rund 450 000 Euro. Circa 230 000 Euro mehr, als anfangs kalkuliert worden war. Die Gründe für die Mehrkosten liegen in den Sanierungsarbeiten der Fahrbahn. Außerdem mussten die Bordsteine erneuert werden. Gotz sprach von "klappernden Verkehrsdeckeln" und scherzte, es hätten sich "fast schon große Stauseen bei Regen" gebildet. Die stark frequentierte Straße sei in einem schlechten Zustand gewesen, da sie lange nicht saniert worden sei. Durch die vielen Fahrzeuge, die täglich die Alte Römerstraße befahren, hätte sich Fahrrinnen gebildet. Die kaputten Deckschichten im Bereich des Radstreifens wurden deshalb jetzt saniert. Dabei wurde auch die Straßenoberfläche wieder geebnet, auch der Rinnenbereich erneuert.

Der beidseitige Schutzstreifen soll die Straße für die Fahrradfahrer sicherer machen. Mit dem Fußgängerüberweg kam die Stadt dem Bürgerwunsch nach. Dieser wurde nun in der Nähe der Straße Am Anger realisiert.

Horst Weise, der Vorsitzende des Kreisverband Erding des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) äußert Zweifel an dem neuen Fahrrad-Schutzstreifen: "Die Straße ist zu schmal für zwei Fahrbahnen plus zwei Schutzstreifen." Weise befürchtet, dass durch die Schutzstreifen der Sicherheitsabstand nicht richtig eingehalten werde. Radfahrer müssen mit einem Sicherheitsabstand von eineinhalb Mater vom Lenkerende ab überholt werden. Bei einem Lastwagen vergrößert sich der geforderte Abstand auf zwei Meter.

"Die gestrichelte Linie erweckt den Anschein, dass dort die Fahrbahn für den motorisierten Verkehr beginnt", sagte Weise. "Der Sicherheitsabstand muss aber auch mit dem Schutzstreifen noch eingehalten werden." Auf dem Radschutzstreifen ist das Parken zwar verboten. Auch das könnte zu einem Problem für die Fahrradfahrer werden, glaubt Weise. Denn die parkenden Autos entlang der Straße hätten den motorisierten Verkehr früher verlangsamt. Dennoch würden die Schutzstreifen in der Alten Römerstraße die Lage für Radfahrer besser machen als zu vor: "Besser als nix", findet Weise.

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