"Escape Room" in Neufahrn:Gewerbepark wird zum Spielpark

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Von Birgit Grundner, Neufahrn

Längst ist das Gewerbegebiet am Römerweg auch zum Freizeitgelände geworden, und das wird jetzt um eine Attraktion ergänzt, die europaweit einmalig sein soll. Das sagt zumindest Immobilienbesitzer Martin Gritz, der hier eine Virtual Reality-Welt aufbauen möchte. Mit speziellen Brillen sollen sich die Besucher dort in einer virtuellen Umgebung bewegen. Details verrät er vorerst aber noch nicht. Fest steht nur, dass er reellen Platz für die virtuelle Welt braucht. Deshalb wird der Kino-Komplex um einen Anbau erweitert. 700 Quadratmeter groß wird er laut Gritz, die Genehmigung dafür liege bereits vor.

Auch im Bestandsgebäude selbst wird momentan gebaut. Wirt Miltiades Sampakidis verkleinert sein bisheriges Lokal "i kantina" und wird es laut Gritz mit einem leicht veränderten Konzept wieder eröffnen. Dafür kommt ein "Escape Room" dazu. Dessen Spielprinzip sieht vor, dass eine Gruppe sich in einen Raum einsperren lässt. Um ihn wieder verlassen zu können, müssen die Teilnehmer in einer bestimmten Zeit Aufgaben lösen und versteckte Hinweise dafür finden. Nebenan gibt es weiter die Bowlingbahnen und die Lasertag-Anlage für eine Art modernes Räuber-und-Gendarm-Spiel. Bis zu 24 Spieler können mit Phasern auf Punktejagd gehen, versteckte Sonderziele suchen und die Infrarotsensoren auf den Westen der Gegenspieler per Infrarotlicht markieren, also taggen. Wer getaggt wird, ist für ein paar Sekunden deaktiviert, kann dann aber wieder weiterspielen.

Wie sich der freie Fall beim Fallschirmspringen anfühlt, kann man im Windkanal der Flystation Munich nachempfinden. Das Gebäude gleich an der Einfahrt ins Gewerbegebiet hat sich auch zum Treffpunkt für professionelle Skydiver und Fallschirmspringer entwickelt, die dort trainieren. Erst vergangene Woche waren wieder einige der weltbesten Sportler da und haben mehrere Tage an einem Camp teilgenommen. Solche Camps werden von Coaches aus aller Welt organisiert, die in der Branche einen Namen haben und dann auch die Zugpferde für die Sportler sind, wie Front Desk-Manager Patrick Bachmeier erklärt. Das Team von Alexander Parmanin, dem russischen Eigentümer der Anlage, will aber auch nationale Großveranstaltungen nach Neufahrn holen und hat sich um die Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften beworben. Das Umland haben die Skydiver ebenfalls schon im Blick: Demnächst werden die Fußballer vom FC Neufahrn im Windkanal erwartet, denn die Flystation gehöre jetzt zu den Sponsoren des Vereins erzählt General Manager Anna Krat. Außerdem ist auch eine Wohltätigkeitsveranstaltung mit der Lebenshilfe Freising geplant und im Sommerferienprogramm war die Stadtjugendpflege Freising dreimal mit Kindergruppen da. Ähnliche Angebote kann man sich in der Flystation auch für andere Gemeinden vorstellen. Daneben ist laut Bachmeier an die Gründung eines Kids Clubs gedacht, in dem Kinder an das Sportfliegen herangeführt werden. In den vergangenen heißen Monaten war es insgesamt etwas ruhiger in der Flystation. Den Sommer "haben wir schon gemerkt", räumt Patrick Bachmeier ein. Doch mittlerweile werden es wieder mehr Besucher. Am Freitag vergangener Woche zum Beispiel sei die Anlage fast voll belegt gewesen. Die Anlage ist in der Regel immer im Zeitraum von Dienstag bis Sonntag von jeweils zehn bis 22 Uhr geöffnet. "Zuschauen ist immer erlaubt", betont Patrick Bachmeier.

© SZ vom 21.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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