Ersatz im Rewe-Getränkeladen:Postbank schließt Filiale

Dorfen muss auf Serviceangebot verzichten

Mit der Schließung der Postbankfiliale am Marienplatz verändert sich das Serviceangebot der Post in Dorfen. Im Dezember wurden in der Innenstadt die letzten Pakete und Briefe verschickt und die letzten Ein- und Auszahlungen getätigt werden. Das sich verändernde Bankgeschäft soll für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen sein. "Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt und das Verhalten unserer Kunden verändert", heißt es in einer Erklärung des Postbank-Pressesprechers Ralf Palm. Die Postbank stelle sich darauf ein und biete ihren Kunden "unterschiedliche neue Filialformate mit differenzierten Produkt- und Serviceangeboten". Für Dorfen bedeutete dies: Die Postbank-Filiale wird geschlossen.

Mit der Schließung verschwindet auch ein zentral gelegener Postservice in Dorfen. Die Deutsche Post will für Ersatz sorgen: Ziel sei ein ähnliches Konzept wie im Getränkemarkt Kratzer und im Edeka Singer. Ersatz fand sich im Rewe-Getränkeladen sowie im Schreib- und Spielwarengeschäft Hammerschmidt am Unteren Markt.

Kritisch beurteilte der Förderkreis Dorfen das Vorhaben der Postbank. Dessen Vorsitzende Stefan Tremmel findet die Schließung der Filiale "sehr schade" und sieht die Innenstadt geschwächt. Zudem befürchtet Tremmel, dass kompetente Beratung und spezielle Dienstleistungsangebote verloren gehen: "Ich denke nicht, dass der Einzelhandel das breite Angebot stemmen kann", so Tremmel. "Viele Firmen geben zum Beispiel Flyer bei der Postbank ab damit diese anschließend verschickt werden. Künftig wird man bei solchen speziellen Anliegen wahrscheinlich nach Landshut oder Erding fahren müssen."

Für die Dorfener SPD ist die geplante Schließung der Postfiliale in Dorfen "ein Skandal sondergleichen". In einer Pressemitteilung legten die Sozialdemokraten dar, dass letztlich die Deutsche Bank verantwortlich sei und wie "die Bewohner einer Kleinstadt zum Spielball der Kapitalinteressen" würden. Die Schließung der Post sei skandalös, weil in diesem Fall "ein Unternehmen nicht etwa aus wirtschaftlicher Notlage heraus" handle, "sondern nur aus Gründen der Gewinnmaximierung". Die Postbank selbst habe zuletzt "satte Gewinne" gemacht, heißt es weiter in der SPD-Pressemitteilung. Tatsächlich betrug 2017 der Gewinn etwa 250 Millionen Euro. Es sei deshalb eine "Unverfrorenheit sondergleichen, wenn dennoch unsere gut gehende Filiale mitsamt ihren Beschäftigten platt gemacht wird, nur weil der Gesamtkonzern Deutsche Bank möglicherweise anderswo bessere Geschäfte machen möchte".

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