Erdinger Stadtplanung:Beteiligung der Bürger erwünscht

Erdinger Stadtplanung: Die Erdinger Innenstadt ist schon jetzt recht hübsch. Nun soll sie aber auch fit für die Zukunft gemacht werden. Und das beinhaltet einen großen Strauß an Aufgaben, dem sich die Politik nun stellen möchte.

Die Erdinger Innenstadt ist schon jetzt recht hübsch. Nun soll sie aber auch fit für die Zukunft gemacht werden. Und das beinhaltet einen großen Strauß an Aufgaben, dem sich die Politik nun stellen möchte.

(Foto: Renate Schmidt)

Breite Mehrheit im Stadtrat strebt Quartiersmanagement für die Erdinger Innenstadt an. Die Herausforderungen sind bekannt, nun soll die Zukunft gestalten werden

Von Antonia Steiger

Im Mai hat sich die Fraktion Erding Jetzt schon einmal stark gemacht für einen Aktionsplan für die Erdinger Innenstadt, nun gibt es eine neue politische Initiative mit deutlich größeren Erfolgsaussichten: CSU, Grüne, SPD, Freie Wähler und FDP haben einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, dem zufolge für die Innenstadt ein Quartiersmanagement in Auftrag gegeben werden soll. Ein solches ist gerade schon damit beschäftigt, den Ortsteil Klettham wohnlicher und attraktiver zu machen. In dem jetzt vorliegenden Antrag der fünf Parteien soll die Achse entlang der Landshuter Straße bis zum neuen Bahnhof in die Überlegungen einbezogen werden.

Die Erdinger Innenstadt ist doch eigentlich ganz schön. Immer wieder sind Touristen zu sehen, die sich mit einem Besuch der Therme nicht zufrieden geben, wie sich die Lange Zeile abfotografieren und sich hin- und herschlendernd rühmend über die bunten Häuser äußern. Aus der Nähe betrachtet, gibt es allerdings offenbar Grund zur Sorge. Denn der von einer breiten Mehrheit im Stadtrat getragene Antrag hat zum Ziel, dass die Innenstadt langfristig noch attraktiver werden soll, und zwar für alle Beteiligten: für die Bürger und für die Anwohner, für die, die dort arbeiten, aber auch für Touristen. Dazu soll auch ein klimaneutrales ÖPNV-Angebot erarbeitet werden. Hintergrund des Antrags ist die Überlegung, wie es heißt, dass Erding einem langfristigen, aber auch tief greifenden Wandel unterworfen sein wird: Die Zahl der Einwohner wird alleine schon durch die Wohngebiete steigen, die in Planung und im Bau sind: der Poststadl, die Haager Straße Ost und das Erdbeerfeld. Zudem blickt Erding einer Zukunft mit einem ganz neuen Stadtteil auf dem Fliegerhorstareal entgegen. Mehrere tausend Menschen werden dort in den kommenden Jahren und Jahrzehnten Platz finden, wenn die Bundesweg abgezogen sein wird und die Fläche schrittweise entwickelt und bewohnbar gemacht wird. Und außerdem rechnet man in der Politik mit einer weiter wachsende Anziehungskraft auf Touristen. Dazu kommt der steigende Druck auf den Einzelhandel in der Innenstadt durch die wachsenden Einkaufsmöglichkeiten im Gewerbegebiet West, aber auch durch den Online-Handel. Und der Klimawandel mache eine Neubewertung der Verkehrsmittel nötig. Diese Aspekte sollen Berücksichtigung finden in dem Quartiersmanagement, für das die Fraktionen eine wissenschaftliche Begleitung haben möchte.

Der Antrag ist unterfüttert mit dem Vorschlag, im Haushalt des kommenden Jahres dafür schon mal 100 000 Euro zu veranschlagen. Die Verwaltung möge sich auf die Suche nach einem passenden Planungsbüro machen, das wiederum einen Weg der Bürgerbeteiligung finden soll. "Ansprechpersonen sind primär die Bürger und Bürgerinnen der Innenstadt, insbesondere diejenigen, die dort wohnen, arbeiten und/oder dort Gewerbe oder Firmen betrieben", heißt es wörtlich in dem Antrag. Der Antrag soll bei den Haushaltsberatungen an diesem Montag, 6. Dezember, 17.45 Uhr, in der Stadthalle Erding besprochen werden.

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