Erdinger Ringschluss:Alles auf Anfang

Fünf Fraktionen im Erdinger Stadtrat wollen nochmals über Bahnhof und Trasse diskutieren und stellen dazu einen Antrag

Antonia Steiger

Die Stadt Erding steht vor einer erneuten Debatte zum Ringschluss, zum Bahnhof und zur Trassenführung der S-Bahn und der Regionalbahn. Am Mittwoch haben die Fraktionen von UWE, SPD, Erding jetzt, ÖDP und Grüne sowie der parteilose Stadtrat Harald Ebert in einem Antrag gefordert, dass der Bebauungsplan Nr. 193 zum Bau des Kreuzungsbahnhofes auf dem Fliegerhorstgelände aufgehoben wird. Die Fraktionen verfügen im Stadtrat über eine Mehrheit.

In der Begründung heißt es, mit der Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, "den Standort Erding in den nächsten Jahren radikal zu verkleinern", hätten sich "vollkommen neue Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für Schienenführung und Lage des Bahnhofes ergeben". Die Bedingungen, die 2008 zur Entscheidung für einen Kreuzungsbahnhof geführt hätten, seien damit "weitgehend überholt". Es handle sich bei Ringschluss und Regionalbahnanschluss um "ein nicht reversibles Jahrhundertbauwerk".

Aus Sicht der Fraktionssprecher Josef Hochholzer, Hans Schmidmayer, Hans Balbach, Günther Kuhn, Roswitha Bendl und des parteilosen Harald Ebert könne diesem Umstand nur Rechnung getragen werden, wenn die Diskussion neu aufgenommen werde. Und dafür sei der Beschluss zum Bebauungsplan aufzuheben. Umstritten ist in Erding vor allem der Standort für einen neuen Bahnhof.

Am Beginn der Debatte hatte das bayerische Verkehrsministerium Erding zu verstehen gegeben, dass nur ein Bahnhof auf dem Bundeswehrgelände in Frage komme. Nur unter Zähneknirschen hatten etliche Stadträte dem Bebauungsplan zugestimmt. Die SPD forderte einen Standort im Westen der Stadt, andere wollten den jetzigen Bahnhof erhalten.

Anfang dieses Jahres brachte nun der jetzige Minister Martin Zeil (FDP) wieder alles durcheinander, als er forderte, die Regionalbahn müsse im Süden der Stadt auf die S-Bahn-Trasse gebracht werden. Aber auch dieser Vorschlag ist mittlerweile wieder vom Tisch: Bürgermeister Max Gotz (CSU) hat sich offenbar erfolgreich dafür eingesetzt, dass Kreuzungsbahnhof mit Nordeinführung der Regionalbahn wieder als Vorzugsvariante gilt.

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