Süddeutsche Zeitung

Erdinger Haushalt 2011:Erding investiert in Familien

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Die Stadt gibt 2011 am meisten Geld für den Ausbau und die Sanierung von Schulen und Kindergärten aus. Dafür muss sie aber auf Erspartes zurückgreifen.

Antonia Steiger

Als einen Haushalt für die Familien, für Jung und Alt, hat der Erdinger Bürgermeister Max Gotz (CSU) das umfangreiche Zahlenwerk präsentiert, das der Erdinger Stadtrat am Dienstagabend Seite für Seite durchzuarbeiten hatte. Auch im nächsten Jahr werden Ausgaben für Schulen und Kindergärten den Löwenanteil der Investitionen ausmachen. Ohne einen Griff in die Rücklagen wird das Programm nicht zu bewältigen sein: Mehr als zehn Millionen Euro holt sich die Stadt aus dem Ersparten.

Finanzieren wird sich der Verwaltungshaushalt vor allem über Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommensteuer. Beide beziffert der Kämmerer Hermann Held für 2011 mit Summen zwischen 16 und 17 Millionen Euro. Optimistisch, aber dennoch vorsichtig - so sind die Ansätze wohl zu verstehen. Nähere Angaben zu den Ansätzen machten aber weder Held noch Gotz.

Insgesamt rechnet Held mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 54 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt. Auf der Ausgabenseiten stellt mit etwa 18 Millionen Euro die Kreisumlage den größten Posten dar. Dennoch soll es 2011 gelingen, einen Überschuss im Verwaltungshaushalt zu erwirtschaften. Held rechnet mit mehr als zwei Millionen Euro. Für 2010 hatte er ursprünglich erwartet, dass sich der Verwaltungshaushalt auch aufgrund der hohen Kreisumlage - 20 Millionen Euro - nicht selbst tragen kann.

Doch mittlerweile hat sich die Lage entspannt: Eine kleine Zuführung in Höhe von 104.000 Euro ist schon für 2010 eingeplant. In ihrem Vermögenshaushalt benennt die Stadt die Projekte, in die sie investieren möchte. Wie in den vergangenen Jahren dienen sie vor allem der Verbesserung der Lebenssituation der Familien, das betonte Gotz ausdrücklich

So steht der neue Kindergarten in Langengeisling mit 1,15 Millionen Euro zu Buche, die Sanierung der Grundschule am Grünen Markt mit 1,5 Millionen Euro und die der Schule in Klettham mit 2,5 Millionen Euro. Mit 650.000 Euro unterstützt die Stadt auch den Bau des neuen Montessori-Hauses in Klettham. Harmloser nehmen sich da die Ausgaben für den Ausbau der Spielplätze (174.000 Euro), die Erweiterung der Altenerdinger Skateranlage (348.000 Euro) aus.

Die Sanierung des Schulgebäudes am Lodererplatz, für die die UWE hohe Dringlichkeit angemahnt hatte, muss dagegen warten. Denn zunächst soll die Entwicklung der Schülerzahlen und die Ausgestaltung der neuen bayerischen Mittelschule einer genaueren Analyse unterzogen werden. Die Sanierungsbedürftigkeit des Hauses ist bekannt, gerechnet werden mit Kosten bis zu zehn Millionen Euro.

Die Verschiebung habe er jedoch mit der Schulleitung abgesprochen, sagte Gotz. Denn es gebe Signale, die darauf hindeuteten, dass in einigen Jahren die Zahl der Hauptschüler in Erding und Altenerding rasant nach unten gingen. Eine umfangreiche Sanierung des Hauses zum jetzigen Zeitpunkt sei daher unsinnig.

Die Ausgaben für das kommende Jahr sind meist schon beschlossene Sache - zum Beispiel die weiteren Arbeiten am Museum Erding, für die 1,8 Millionen Euro veranschlagt sind. Auch über die 840.000 Euro teuere Sanierung der Laufbahn im Sempt-Sportstadion haben die Stadträte bereits beraten und beschlossen. Mit Kosten in Höhe von 350.000 Euro rechnet man für die Ortsdurchfahrt Altenerding und mit 870.000 Euro für die Kreuzungen an der Sigwolfstraße.

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Quelle:
SZ vom 09.12.2010
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