Erdinger CSU:Eine Frage der Balance

Erdinger CSU: Zufriedene Zuhörer: Was OB Gotz zu sagen hatte, kam bei Landrat Martin Bayerstorfer, dessen Stellvertreter Jakob Schwimmer sowie den ehemaligen Ministern Hans Zehetmair und Ulrike Scharf (v.l.) offenbar ganz gut an.

Zufriedene Zuhörer: Was OB Gotz zu sagen hatte, kam bei Landrat Martin Bayerstorfer, dessen Stellvertreter Jakob Schwimmer sowie den ehemaligen Ministern Hans Zehetmair und Ulrike Scharf (v.l.) offenbar ganz gut an.

(Foto: Gerhard Wilhelm)

Beim Neujahrsempfang geht es unter anderem um Klinikum und Jobs. Und wie angekündigt kommt Söder zur A 94

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Beim CSU-Neujahrsempfang am Montag, an Heilig Drei König, hat Landrat Martin Bayerstorfer in der Stadthalle auch den Verkehrslärm durch die neu eröffnete A 94 angesprochen und erklärt, er habe die Zusage von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), dass dieser sich bald die Situation vor Ort ansehen werde. Am Dienstagmittag kam prompt die Pressemitteilung aus der bayerischen Staatskanzlei: Markus Söder werde sich diesen Mittwoch von 12 Uhr an auf dem Pferdehof Menzinger in Hammersdorf über den Lärmschutz an der Autobahn informieren.

"Wir müssen wieder mehr die Balance in unserem Leben hinbekommen", sagte Erdings Oberbürgermeister Max Gotz beim Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbandes in der Stadthalle, zu dem rund 400 Mitglieder und Ehrengäste gekommen waren. In einer Welt, in der sich immer alles noch schneller drehe, müsse man auch einmal inne halten und hinterfragen. Die Frage nach schneller oder langsamer sei nicht wichtig, sondern das Ergebnis. Landrat Bayerstorfer sprach in dem Punkt den Lärm durch den Verkehr auf der A 94 an. "Ein Thema, das wir im Sinne der Bürger angehen müssen."

Während OB Gotz sich vor allem in seiner Rede auf die Aufgaben konzentrierte, die im Landkreis anstehen, rückte Bayerstorfer Projekte in den Mittelpunkt, die erfolgreich abgeschlossen worden seien. Vor allem der Punkt Klinikum Erding. Die Entscheidung, das Klinikum wieder in die alleinige Verantwortung des Landkreises zu überführen, sei die richtige gewesen, sagte Bayerstorfer. Nur deshalb sei Erding das einzige Krankenhaus in Deutschland gewesen, in dem eine Geburtsstation nach der Schließung wiedereröffnet wurde. Positiv entwickelt hätten sich auch das Dialysezentrum und die Strahlentherapie. Beides werde demnächst erweitert. Ein großes Anliegen werde bald mit einem Antrag an den Krankenhausplanungsausschuss des Gesundheitsministeriums in Angriff genommen: Erding soll eine eigene Kinderabteilung bekommen. Bayerstorfer gibt sich zuversichtlich: "Es ist nur eine Frage der Zeit. 2020 sicher noch nicht, 2021 wohl auch nicht." Für die Notaufnahme gab er eine Bestandsgarantie ab: "Wir müssen uns zuständig fühlen, wenn die Menschen Hilfe brauchen, und diese nicht in Euro und Cent berechnen."

Bayerstorfer hofft zudem, wie er sagte, dass auch in Sachen Portalpraxis 2020 Bewegung kommt. Damit soll die ambulante Versorgung mit Allgemeinmedizinern und Fachärzten vor Ort in einem Ärztezentrum verbessert werden. In Taufkirchen wurde im vergangenen Jahr ein solches eröffnet, laut dem Landrat bestehen Pläne auch für den Markt Wartenberg sowie für Isen.

Gotz mahnte, den Wohlstand, den es im Landkreis gebe, nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen. Mit der Konversion des Fliegerhorstes und dem S-Bahn-Ringschluss stünden zwei große Projekte an. Die Chancen dabei müsse man nutzen und sie sich nicht von Verweigerern, Bremsern und Nein-Sagern vermiesen lassen. Nicht aus den Augen lassen dürfe man, dass man sich nicht auf den "Jobmotor Flughafen" verlassen dürfe, sondern vor Ort Arbeitsplätze schaffen müsse. 11 000 Auspendler seien zu viel. Deshalb sei ein gesunder Mittelstand für Erding sehr wichtig. Damit die Kennzeichen für Erding weiter auf Erfolg stehen, könne die Stadt auf einen soliden Haushalt blicken, der die notwendigen enormen Investitionen ermögliche.

In einem waren sich Bayerstorfer und Gotz einig: Obwohl alle Zeichen weiter auf Erfolg stünden, dürfte man die Schwächeren in der Gesellschaft nicht vergessen. Gotz mahnte, den demografischen Wandel nicht aus den Augen zu verlieren und sich nicht nur mit den Folgen des Klimawandels zu beschäftigen.

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