Süddeutsche Zeitung

Erdinger Bürgerversammlungen:Alle Hände voll zu tun

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OB Max Gotz (CSU) gibt einen Einblick in die Bandbreite der Arbeit im Rathaus. Zu laufenden Aufgaben kommen neue hinzu: zwei Feuerwehrhäuser und eine neue Kindereinrichtung

Von Antonia Steiger, Erding

Eine Verwaltung, die unter Hochdruck arbeit: So hat man sich die Situation im Erdinger Rathaus vorzustellen. OB Max Gotz (CSU) weist in den Bürgerversammlungen dieses Jahres immer wieder darauf hin, dass seine Mitarbeiter "alle Hände voll zu tun" hätten. "Wir können nichts mehr draufsatteln", sagte er bei der Bürgerversammlung in der Stadthalle. Zu den Investitionen wie die neue Dreifachhalle in den Geislinger Ängern und den Erweiterungsbau für das Rathaus, die bereits in Arbeit sind, kommen weitere Pflichtaufgaben: zwei neue Feuerwehrhäuser, ein weiteres Kinderhaus und eine weitere Grundschule, weil die am Lodererplatz "nicht mehr zukunftsfähig ist". Bei der Seniorenbürgerversammlung am Montag im Heiliggeist-Altenheim fügte er an: "Die Finanzen sind geordnet." Es warteten weitere große Aufgaben, "aber wir werden sie meistern."

Ob Hochwasserschutz, Sporthallen, der ausgebaute Parkfriedhof in Altenerding an der Itzlinger Straße oder die nun abgeschlossene Sanierung des Erdinger Stadtparks: Die nicht allzu vielen älteren Bürger, die sich am Nachmittag im Heiliggeist-Altenheim im Erdinger Stadtpark von Gotz einen Überblick über die Stadtpolitik geben ließen, bekamen einen Eindruck von der Bandbreite des kommunalpolitischen Wirkens im Erdinger Rathaus. Auch noch unerledigte Aufgaben kamen zur Sprache wie der S-Bahn-Ringschluss, aber Gotz betonte hierzu, dass sowohl die bayerische Staatsregierung als auch die Stadt Erding ihre Hausaufgaben gemacht hätten, nicht aber das Eisenbahnbundesamt. Dort lägen die Unterlagen für den Abschnitt des Ringschlusses durch das Stadtgebiet, dort sei eine Vorprüfung auf Vollständigkeit aber noch nicht abgeschlossen - auch weil Behörden nicht mehr die Mitarbeiter finden würde.

Und das betrifft auch die Arbeit des Wasserwirtschaftsamtes München, das das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Erding in Pläne gießen soll. Am kommenden Montag, 19.30 Uhr, in der Stadthalle Erding findet dazu eine weitere Bürgerversammlung statt. Die Behördenvertreter stehen dann vor der Aufgabe zu erklären, warum es angeblich nichts ausmacht, wenn im Hochwasserfall Wassermassen aus den Gräben in den Fehlbach und die Sempt geleitet werden. Die Gräben seien zum großen Teil mitverantwortlich für das Hochwasser im Jahr 2013, sagte Gotz am Montag. Wasser, das von den Hängen herunter in die Gräben fließe und nicht versickern könne, gelange in Sempt und Fehlbach und habe die Überschwemmungen in Altenerding mitverursacht.

Einen Schwerpunkt legte Gotz am Montag auf das neue Hospiz, das im Entstehen ist. Es sei "eine sehr wichtige Einrichtung", an der sein Herz sehr hänge. Die Hospizbewegung in Erding habe eine sehr große Bedeutung. "Menschen erfahren in schwierigen Zeiten eine Begleitung." In dem stationären Hospiz, das zügig gebaut werden soll - noch sucht die Stadt laut Gotz nach einer Baufirma -, wird es zwölf Pflegeplätze geben, sie stehen Bürgern aus den Landkreisen Erding und Freising zur Verfügung. Baubeginn soll demnach im kommenden Jahr sein.

Vertraut macht Gotz die Öffentlichkeit des Weiteren mit der Aussicht darauf, dass enorme Baustellen im kommenden Jahr ein einfaches Durchkommen durch die Stadt Erding unmöglich machen werden. Auslöser sind Sanierungsarbeiten des Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos (AZV) an den Kanälen. Mehr als 20 Millionen Euro investiere der AZV in den kommenden Jahren in der Stadt Erding. Er baut einen neuen Stauraumkanal an der Schützenstraße, weswegen die Abläufe des Sinnflut-Festivals, des Herbstfestes und des Kindergartens an der Schützenstraße gestört werden könnten. Ganze neu Monate dauern dann aber laut Gotz, der auch Vorsitzender des AZV ist, die Arbeiten des AZV in der Innenstadt. Dort saniert er das Regenrückhaltebecken am Schrannenplatz sowie den Hauptkanal entlang der Landshuter Straße.

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SZ vom 05.11.2019
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