Süddeutsche Zeitung

Erding:Züge mitten durch die Stadt

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Beim Ringschluss-Projekt geht es in Erding um die Zukunft der Stadtentwicklung. Doch die Stadt hat andere Vorstellungen als das Verkehrsministerium.

Antonia Steiger

Die wohl wichtigste Entscheidung des Jahrhunderts für die Stadt Erding soll noch in diesem Jahr fallen: die Trassenführung der Regionalbahn und damit verbunden der neue Standort des Bahnhofs. Davon hängt ab, wie sich Erding in den kommenden Jahrzehnten entwickeln kann.

Derzeit weichen die Pläne Erdings und des Verkehrsministeriums jedoch stark voneinander ab. Unklar ist, ob die Wünsche aus Erding berücksichtigt werden: Die Belange des Projekts Erdinger Ringschluss seien "von übergeordneter Bedeutung", teilt das Verkehrsministerium am Freitag auf Nachfrage mit. "Sie überwiegen damit die städtebaulichen Belange der Stadt Erding."

Bürgermeister Max Gotz (CSU) will jedoch an der Planung der Stadt Erding festhalten. Er hoffe, sagte er, dass der Stadtrat auch künftig geschlossen hinter den Beschlüsse stehe. Es geht dabei vor allem um die Bebauungspläne für den jetzigen Eingangsbereich des Fliegerhorstes. Dort sollen sich in einem neuen Bahnhof die Gleise der S-Bahnen und der Regionalbahn kreuzen. Mit detaillierten Plänen hat der Stadtrat in den vergangenen beiden Jahren versucht sicherzustellen, dass sich Erding in diesem Bereich geordnet weiterentwickeln kann und dass dort Platz für Busse, Autos und Radfahrer geschaffen wird. Die Nordanbindung, über die der künftige Bahnhof mit der Nordumfahrung verbunden werden soll, ist ebenfalls Teil des Konzeptes.

Diese Pläne sind bei der Präsentation am Dienstag im Stadtrat durch den Ministerialdirigenten Hans Peter Göttler mit keinem Wort erwähnt worden. Göttlers Argumentation offenbarte die Präferenz des Ministeriums für die Südeinschleifung, bei der die Regionalbahn schon bei Aufhausen auf die S-Bahn-Gleise schwenkt. Alle Züge würden durch die Stadt fahren. Zwar wäre eine unterirdische Gleisführung von der Haager Straße bis westlich von Kehr vorgesehen, doch Gotz bleibt skeptisch. Weitere Tieferlegungen sind nicht geplant, weder an den Bahnübergängen in Altenerding noch entlang der Strecke.

Warum beides für Bürgermeister Gotz nicht hinnehmbar ist? Mehr lesen Sie am Samstag in Ihrer Süddeutschen Zeitung Erding.

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Quelle:
SZ vom 31.07.2010
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