Erding:Zeitreise durch die Jahrtausende

Am Sonntag, 28. April, findet die inzwischen achte Grenzsteinwanderung entlang der Grenze der ehemaligen Herrschaft Burgrain statt, zu welcher der Archäologische Verein Erding (AVE) gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Heimatpflege und Kultur des Marktes Isen einladen. Treffpunkt ist um 10 Uhr bei der Kirche in Weiher, südlich von Isen. Zur Orientierung werden an die Teilnehmer Handzettel mit einem Kartenausschnitt und Erläuterungen verteilt. Dabei wird auch die heutige Grenze der Landkreise Erding und Mühldorf am Inn überschritten werden.

Unter Leitung der bei Lengdorf aufgewachsenen Historikerin Dorothea Hutterer werden alljährlich mehrere Grenzsteine besucht und deren Bedeutung und Entstehungsgeschichte in den Blick genommen. Dieses Jahr liegt ein weiterer thematischer Schwerpunkt auf der Archäologie, da sich im Forst parallel zur heutigen Bundesstraße B12 die Römerstraße Augsburg-Wels und eine Kette von Grabhügeln befinden. Harald Krause, Archäologe und Leiter des Museums Erding, wird den Teilnehmern fachmännisch die archäologischen Bodendenkmäler erklären.

Die Zeitreise durch die Jahrtausende beginnt südlich von Weiher mitten im Großhaager Forst. Nach einer historischen Einführung folgen die Teilnehmer dem Verlauf der von Harald Krause identifizierten Römerstraße mit den deutlichen Kiesentnahmegruben. Vor allem an den bronze- und eisenzeitlichen Grabhügeln lässt sich das Thema "Denkmal im Wald" anschaulich thematisieren. Unweit der Straße nach Fahrnbach befindet ein Großgrabhügel mit 20 Metern Durchmesser - das archäologische Highlight der Wanderung.

Erst in Fahrnbach konzentriert sich die Führung auf die Geschichte der Region: Bis zur Säkularisation 1803 stießen in dieser Gegend die Herrschaft Burgrain, die Grafschaft Haag und das Landgericht (Markt) Schwaben aneinander. Die erste Grenzsäule steht Fahrnbach und durch den Wald folgt die Gruppe dem Grenzverlauf zum Standort eines abgegangenen Grenzsteins, der sich durch das Urkataster noch verorten lässt. Am Ausgangspunkt in Weiher besteht die Möglichkeit nach etwa acht Kilometern und dreieinhalb Stunden gemeinsam beim Wirt z'Weiher einzukehren. Die Teilnahme an der familiengeeigneten Wanderung ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Die Gruppe ist größtenteils auf Feld- und Waldwegen aber auch querfeldein unterwegs, daher ist festes Schuhwerk erforderlich.

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