Die Ermittlungen der Dorfener Polizei nach der außer Kontrolle geratenen Facebook-Party am Wochenende bei Lengdorf gestalten sich weiter schwierig. Die Polizei hat die Suche nach der Tatwaffe, mit der ein 18-jähriger Schüler auf dieser Party einen 19-Jährigen angegriffen und verletzt hatte, eingestellt. Der Dorfener Polizeichef Ulrich Milius bezeichnete es als sinnlos, noch weiter nach der Waffe - vermutlich ein Butterfly-Messer - zu suchen.
Nach der Tat, dem ein Streit vorausgegangen war, flüchtete der Täter auf ein Feld, wo er von den Beamten gestellt werden konnte. Zuvor hatte er die Waffe beseitigen können. "Sie in diesem Terrain - Wiesen und Wald - zu finden, ist unwahrscheinlich", sagte Milius. Mit welchen Konsequenzen der Täter rechnen muss, ist noch nicht sicher. Die Polizei bemüht sich um ein Gespräch mit seinen Eltern.
Noch immer ist unklar, wie es zu der Auseinandersetzung der beiden Schüler sowie zur Eskalation der Feier kommen konnte. Erkenntnisse über den Ablauf hatte sich die Polizei von der Vernehmung der ungefähr 30 Zeugen erhofft, die bei Eintreffen der Beamten noch am Ort waren. Doch die ersten fünf Befragungen brachten laut Milius keine befriedigenden Erkenntnisse: "Die Jugendlichen wissen wenig aus erster Hand, sondern viel vom Hörensagen." Manche Aussagen würden sich widersprechen, es gäbe eine Vielzahl verschiedener Namen, die sortiert werden müssten. "Die Befragungen sind unglaublich arbeitsaufwendig", sagte Milius.
Eine Vernehmung des 16-jährigen Veranstalters der Feier kann erst in Begleitung seiner Eltern erfolgen. Diese befinden sich laut Milius noch im Urlaub, werden aber im Laufe der Woche zurück erwartet. Zu der Party in einem abgelegenen Jagdhaus kamen statt der eingeladenen 20 Personen mehr als 200, viele davon vom Erdinger Volksfest. Der Gastgeber hatte über das soziale Netzwerk Facebook eingeladen und für einen Betrag von 15 Euro unbegrenzten Alkohol versprochen.