Auf dem diesjährigen Erdinger Herbstfest geht eine Ära zu Ende. Nach fast 30 Jahren trägt der Wirt des Weißbräu-Festzeltes nicht mehr den Namen Pianka. Patrick Schmidt, Wirt des Zollhauses in Landshut, wird Mario Pianka ablösen. Vor ihm war 26 Jahre lang sein Vater Uwe Pianka Festwirt. Werner Brombach, Inhaber der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu, ist sich sicher, dass Schmidt das Festzelt in gewohnter guter Tradition weiter führen werde, da man ihn als "ausgezeichneten Wirt" kenne, der trotz seiner erst 32 Jahre bereits Erfahrungen mit Festzelten auf Volksfesten habe und auch beim Erdinger Weißbräu-Zelt bereits mitgearbeitet habe.
Brombach betonte die Wichtigkeit des eigenen Festzeltes auf dem Erdinger Herbstfest. Für die Marke Erdinger Weißbräu sei das Fest der wichtigste Markenevent, zu dem Gäste aus der ganzen Welt kommen. In Bayern sei es in Punkto Beliebtheit unter den Top 5. Schmidt sei, nachdem Mario Pianka angekündigt habe, sich künftig auf sein Kerngeschäft, den Betrieb der Gasthäuser, darunter den Erdinger Weißbräu, konzentrieren zu wollen, auch sein Favorit gewesen, sagte Geschäftsführer Josef Westermeier bei der Vorstellung des neuen Wirtes. Nachdem auch sein Vorgänger für ihn plädiert habe, hätten Besuche im Zollhaus sie davon überzeugt, dass er der Richtige sei. "Gutes Essen, schöne Atmosphäre, perfekter Service, alles passte und war stimmig."
Der neue Wirt betreibt seit neun Jahren das Zollhaus in Landshut
Der gelernte Koch Schmidt ist seit seinem 19. Lebensjahr selbständig. Seit sieben Jahren betreibt er das Zollhaus in seiner Heimatstadt Landshut, er war der jüngste Festwirt der Landshuter Dult. Auch heuer ist er mit der "Festhalle Schmidt" auf der Frühjahrsdult, die am Freitag, 29. April, begonnen hat, vertreten. Auch im Landkreis Erding ist Schmidt bekannt. Vor zehn Jahren war er Betreiber des Weinzeltes auf dem Taufkirchener Volksfest und im Weißbräuzelt arbeitete er bereits früher in der Küche mit. Auch auf dem Dorfener Volksfest sei er zwei Jahre lang "beinahe" Festwirt gewesen. Beinahe, weil sowohl 2019 als auch 2020 das Volksfest wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Dass die Leute wieder feiern wollen, sehe er daran, dass alle Reservierungen in seiner Festhalle an allen zehn Tagen vollständig erstmals vergeben seien.
"Lasst uns wieder feiern", sagt Erdings OB Max Gotz
Zweifel, dass das Herbstfest 2022 nicht stattfinden wird, hat keiner vom Erdinger Weißbräu, und auch Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) nicht. "Wir brauchen wieder ein Stück Normalität. Wenn im Fußballstadion 75 000 Zuschauer dicht an dicht sein dürfen, dann kann man nicht begründen, warum man Volksfeste nicht zulassen sollte. Lasst uns wieder feiern", sagte OB Gotz. Dass auch die Münchner wieder heuer auf das Oktoberfest dürfen, wusste Gotz zu dem Zeitpunkt noch nicht.