G7:Urlaubssperre bei der Polizei

G7: Trotz Pfingstferien darf Inspektionsleiter Anton Altmann keinem Mitarbeiter Urlaub gewähren.

Trotz Pfingstferien darf Inspektionsleiter Anton Altmann keinem Mitarbeiter Urlaub gewähren.

(Foto: Peter Bauersachs)

Der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau wirkt sich bis nach Erding aus. Auch Hilfsorganisationen sind im Einsatz, sie sehen dem Ereignis entspannt entgegen

Von Regina Bluhme, Erding

Überstunden und Urlaubssperren: So wirkt sich der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau bis nach Erding zur hiesigen Polizeiinspektion aus. Welche Mitarbeiter abgezogen werden, das weiß Inspektionsleiter Anton Altmann noch nicht. Vieles bleibt vorerst unklar, auch aus sicherheitstaktischen Gründen. So bestätigt die Pressestelle des polizeilichen G-7-Planungsstabs in München, dass Kräfte aus Erding im Einsatz sein werden. Doch die genaue Anzahl und die Einsatzorte sind nicht zu erfahren.

Zwischen Erding und Schloss Elmau, dem Veranstaltungsort des G-7-Gipfels, wo zum Treffen der Staatschefs am 7. und 8. Juni unter anderem der amerikanische Präsident Barack Obama erwartet wird, liegen gut hundert Kilometer. Dennoch sind von dem Ereignis nicht nur die Erdinger Polizei, sondern auch Hilfsorganisatoren im Landkreis betroffen. Dass der polizeiliche Planungsstab so zurückhaltend informiert, sei verständlich, sagt Peter Schall von der Gewerkschaft der Polizei, Bezirksgruppe Oberbayern. Da sei zum Beispiel die Route vom Flughafen nach Elmau. "Die hängt vom Wetter ab. Das kann man ja nie 100-prozentig voraussagen", sagt er. Geplant ist, dass die Staatschefs nach der Landung am Flughafen im Erdinger Moos per Hubschrauber nach Schloss Elmau geflogen werden. Passt das Wetter aber nicht, dann müssen Barack Obama und Francois Hollande mit dem Auto Richtung Garmisch-Partenkirchen reisen. Das bedeute dann, dass Straßen gesperrt werden müssen und Polizei-Eskorten zum Einsatz kämen. Erdinger Polizisten werden auf jeden Fall im Einsatz sein. Auch wenn Details unbekannt sind, ist eines gewiss: Für alle in der Polizeiinspektion Erding gilt für den Gipfelzeitraum eine Urlaubssperre - auch wenn G 7 in die Pfingstferien fällt.

Die Beamten werden besonderen Belastungen ausgesetzt sein. "Aber für den täglichen Dienst wird es reichen", davon ist Altmann überzeugt. "Krank werden darf aber keiner." Auch nach dem 8. Juni dürfte der G-7-Gipfel die Inspektion noch beschäftigen, davon ist Schall überzeugt. Denn dann müssen nicht genommene Urlaubstage und Überstunden abgebaut werden. "Und das kann noch eine Weile dauern."

Auch zahlreiche Hilfsorganisationen werden beim G-7-Gipfel im Einsatz sein. Unter der Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes haben sich Arbeiter-Samariter-Bund, Technisches Hilfswerk, Johanniter, Malteser und Wasserwacht zu der "Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz" zusammengetan. Wie Arge-Sprecher Leonhard Stärk mitteilt, habe sich das BRK "entschlossen, vor dem Gipfel keine weiteren Aussagen zu Zahlen, Fakten, Daten des Einsatzes" machen.

Fest steht aber, dass auch aus Erding Mitarbeiter von Hilfsorganisationen eingebunden sind. Zum Beispiel die Malteser, wie Helmut Haider bestätigt. Der Leiter des Erdinger Einsatzdienstes sieht die Sache relativ entspannt. Die Helfer hätten schließlich auch schon bei Konzerten mit 30 000 oder 40 000 Menschen Dienst getan, betont er. Abgesehen vom politischen Hintergrund und dem Medienrummel werde man es beim G-7-Gipfel mit "normalen Abläufe für Großveranstaltungen" zu tun haben. Diese Abläufe würden ständig geschult, so Haider. In der Nähe zur Großstadt München und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen "da müssen wir ohnehin immer vorbereitet sein".

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