Erding:Unterricht im Container-Dorf

Wegen der wachsenden Schülerzahl werden für die Krankenpflegeklassen vorübergehend Provisorien aufgestellt. Ein Neubau ist langfristig geplant.

Benedikt Warmbrunn

Die Schüler der Krankenpflege- und Krankenpflegehilfeschule des Kreiskrankenhauses Erding bekommen neue Schulungsräume. In diesen Tagen wird ein sogenanntes Container-Dorf hergerichtet, das Raum für zusätzliche Lehrsäle bieten soll. Grund für die Erweiterung ist die zunehmende Zahl an Klassen und Schülern. Die Container sollen die Ausbildung für eine Dauer von zwei bis drei Jahren erleichtern, sagt Daniela Fritzen, die Sprecherin des Kreiskrankenhauses. Zum Ende der nächsten Woche sollen die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sein, sodass die ersten Unterrichtsstunden zum Beginn der übernächsten Woche in den Containern abgehalten werden können.

Erding: Vier Räume mit jeweils 56 Quadratmetern Fläche: Zwei bis drei Jahre lang werden die Krankenpflegeschüler auch in diesen weißen Containern unterrichtet - dann soll es einen Neubau geben.

Vier Räume mit jeweils 56 Quadratmetern Fläche: Zwei bis drei Jahre lang werden die Krankenpflegeschüler auch in diesen weißen Containern unterrichtet - dann soll es einen Neubau geben.

(Foto: SZ)

Im Oktober hatte das Kreiskrankenhaus mit der Planung der provisorischen Unterkunft begonnen, Mitte Februar begannen die ersten Arbeiten. Zunächst wurde der Untergrund, der Teil des Krankenhausgartens auf der Ostseite ist, präpariert. Anschließend wurden Ab- und Frischwasserleitungen verlegt und eine Regenwasseranbindung hergestellt. Zudem wurden Elektroanschlüsse und eine Brandmeldeanlage installiert. Am vergangenen Mittwoch dann konnten die einzelnen Containermodule mit einem Kran zusammengesetzt werden. Bisher standen die Behälter am Korbinian-Aigner-Gymnasium, dort benötigt sie jedoch niemand mehr. Die Container erweitern die Gesamtkapazität an Schulungsräumen für die Pflegeklassen um vier Räume mit einer Fläche von jeweils 56 Quadratmetern.

Die neuen Räume sind nötig geworden, da die alten Lehrsäle nicht mehr genug Platz für die wachsende Zahl an Schülern bieten. Bisher standen drei Klassenräume im Untergeschoss des Krankenhauses zur Verfügung: Zwei haben eine Größe von 44 Quadratmetern, einer ist zwei Quadratmeter kleiner. Hinzu kommt ein Demonstrationsraum im Kellergeschoss. In diesen Räumen konnten die Krankenpflege- und Krankenpflegehilfeschüler nur noch mit Mühe unterrichtet werden. Aktuell werden 75 Krankenpflege- und 19 Krankenpflegehilfeschüler ausgebildet.

Die Zahl der Krankenpflegehilfeschüler ist zwar recht konstant geblieben, zum Schuljahr 2011/2012 hat sogar ein Schüler weniger angefangen als zum Schuljahr 2009/2010. Gleichzeitig hat sich jedoch die Zahl der Krankenpflegeschüler kräftig erhöht. Zum Schuljahr 2009/10 fing eine Klasse mit 26 Schülern an, zu jedem neuen Schuljahr kam eine weitere Klasse hinzu, aktuell werden drei Klassen mit insgesamt 75 Schülern unterrichtet. Die Ausbildung dauert drei Jahre; wenn im Herbst die erste Klasse aufhört, wird sie durch eine neue ersetzt. "Die Schule hat sich ganz gut ausgebaut", sagt Jörg Braun, der Leiter der Abteilung Technik und Bau des Kreiskrankenhauses. Die Container sollen zusätzlich zu den alten Lehrsälen genutzt werden.

Langfristig ist ein Neubau für die Pflegeschüler auf dem eigenen Gelände geplant. Braun hat dazu einen Grobentwurf verfasst, mit einer Kalkulation über die benötigte Fläche und den Kostenrahmen. Dabei geht es darum, mit wie vielen Räumen und Etagen die Krankenpflegeschule in Zukunft rechnen muss. Der Entwurf liegt dem Landkreisamt Erding vor.

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