Erding:Telekom prescht vor

Großflächig schnelles Internet für Erding bis 2017

Die Telekom will nun auch in Erding große Teile des Stadtgebietes eigenwirtschaftlich und ohne kommunale Kostenbeteiligung mit schnellem Internet versorgen, das hat am Dienstag OB Max Gotz (CSU) bekannt gegeben. Schon in Dorfen hatte die Telekom mit dieser Ankündigung die Politik überrascht. Zuvor hatte sich die Stadt Dorfen dazu entschlossen, die Stadtwerke mit dem Ausbau zu betrauen. Dementsprechend irritiert reagierte man auf die Telekom-Ankündigung, zumal ein Angebot der Telekom zuvor ausgeschlagen worden war, an dem Dorfen sich mit 800 000 Euro hätte beteiligen müssen.

In Erding ist die Situation anders. Die Stadt wollte sich um Geld aus einem Förderprogramm bemühen und hatte dazu Bereiche festgelegt, in denen das schnelle Internet als erstes verlegt werden soll. Diese Prioritätenliste sei nun hinfällig, sage Stadtplanerin Karin Hatt in der Stadtratssitzung am Dienstag. Der Förderprogrammantrag sei gerade in Bearbeitung gewesen, "da kam die erstaunliche Nachricht von der Telekom". Altenerding, die Freisinger Siedlung, Siglfing, Kehr und Indorf sind die fünf Bereiche, mit denen Erding vom Bayerischen Förderprogramm für ein schnelleres Internet profitieren wollte. Einige Bereiche sind nun aber schon Teil des Ausbaus durch die Telekom.

Sie kündigte an, bis Ende 2017 diese Bereiche mit der FTTC-Technik auszurüsten, dabei wird zum Teil Glasfaser verlegt. Es sollen Bandbreiten mit bis zu 50 Mbit pro Sekunde und 10 Mbit pro Sekunde im Upload möglich sein. Das Kabelverzweigernetz soll ergänzt werden, damit werden die Reichweiten der Kupferkabel verringert, und die Geschwindigkeit des Internes wird höher. Der Piraten-Stadtrat Stefan Lorenz wollte in einer seiner ganz seltenen Wortmeldungen wissen, in wie weit man sich auf die Ankündigung der Telekom, dies alles bis 2017 zu schaffen, verlassen könne. Eine eindeutige Antwort bekam er nicht. Gotz sagte ihm aber, dass es bei der Telekom einen Etat über 24 Milliarden Euro für den Breitbandausbau gebe. Hatt erklärte den Stadträten, dass die Bereiche, deren Ausbau die Telekom angekündigt hat, nicht mehr in das Förderprogramm aufgenommen werden dürfen. Erding hat nun daher die Aufgabe, neue Bereiche festzulegen. Dann ist es auch nicht mehr ausgeschlossen, dass Pretzen Eingang in das Programm findet. Das wünschte sich die UWE-Stadträtein Johanna Heindl.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: