Süddeutsche Zeitung

Erding:Stationäre Sterbebegleitung

Hospiz-Verein sieht langfristig Bedarf für ein festes Haus

Der Christophorus Hospizverein Erding und das Palliativ-Team Erding sehen einen langfristigen Bedarf für ein stationäres Hospiz im Landkreis Erding. Aus diesem Grund wird am Dienstag, 10. November, Professor Gerd Hohlbach um 19.30 Uhr in der Gaststätte Mayr-Wirt in Erding in einem Vortrag über seine Erfahrungen berichten, die er beim Bau und Betrieb eines stationären Hospizes in einer Großstadt im Ruhrgebiet gewonnen hat. Ein Hospiz, so heißt es in einer Pressemitteilung, das als Ergänzung und in Zusammenarbeit mit den örtlichen ambulanten Palliativ- und Hospizdiensten, entwickelt worden ist.

In vielen Gesellschaften war das Sterben bei chronischen Erkrankungen früher stets eine Familienangelegenheit. Der Sterbende wurde von Kindern und Enkeln, Freunden und Verwandten in den Tod begleitet. Erst die moderne Industriegesellschaft hat das Sterben abstrahiert und entpersonifiziert, und deshalb den Menschen in der Phase des Sterbens häufig allein gelassen. In Deutschland sterben die meisten immer noch in einem Krankenhaus. Dem steht der Wunsch von 90 Prozent der Menschen gegenüber, in ihrem Zuhause sterben zu wollen.

Eine schützende und sorgende Umgebung zu Hause ist jedoch in Single-Haushalten nicht und in Kleinfamilien oft nur erschwert möglich. Ein Ausweg daraus bietet ein stationäres Hospiz, wo die Patienten von ausgebildeten Pflegern versorgt werden. Die medizinische Betreuung übernehmen Hausärzte. Die ersten stationären Hospize wurden in Deutschland vor 25 Jahren eingerichtet. Was Erding betrifft, gibt es bisher nur in der weiteren Umgebung einige stationäre Hospize wie in München das Hospiz des Christophorus Hospiz Vereins in der Effnerstraße oder das Hospiz in Vilsbiburg.

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Quelle:
SZ vom 03.11.2015 / SZ
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