Wechsel im Erdinger Rathaus:Erfahrung und soziale Kompetenz

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Oberbürgermeister Max Gotz stellt die neue Stadtbaumeisterin Elke Fischer vor (Foto: Renate Schmidt)

Oberbürgermeister Max Gotz stellt die neue Stadtbaumeisterin Elke Fischer vor.

Von Philipp Schmitt, Erding

Die neue Stadtbaumeisterin Elke Fischer ist am Mittwoch im Rathaus vorgestellt worden. Die Diplom-Ingenieurin (Architektur) ist seit Juni Nachfolgerin von Sebastian Henrich: „Es freut mich, dass ich die neuen Aufgaben und Herausforderungen im Stadtbauamt übernehmen darf“, sagte die 54-Jährige, die seit 2012 im Rathaus tätig ist. Die Mutter von drei Kindern, die mit der Familie vor 26 Jahren nach Erding gezogen ist, hat in den vergangenen Jahren im Stadtbauamt schon viele städtische Bauprojekte betreut.

„Es freut mich, dass wir zum ersten Mal eine Frau auf dieser für die Stadt wichtigen Position vorstellen können“, sagte Max Gotz (CSU). Der Oberbürgermeister teilte mit, dass der Posten mit Frau Fischer nach dem Auswahlverfahren und der Entscheidung des Stadtrats aufgrund ihres „Könnens und ihrer beruflichen Erfahrung“ im Rathaus wieder gut besetzt sei.

In der 39000 Einwohner zählenden großen Kreisstadt warten auf die neue Stadtbaumeisterin künftig viele städtebauliche Herausforderungen etwa durch die Konversion des Fliegerhorst-Areals und die Bauleitplanung. Zudem steht die Planung neuer Feuerwehr- und Parkhäuser und die Zukunft des Mayr-Wirt-Areals in den nächsten Jahren auf der Agenda. Weitere Architekten-Wettbewerbe zu wichtigen Projekten könnten folgen.

Gotz ermutigte Elke Fischer in diesem Kontext dazu, die neue Chance zu nutzen, und bei der Beratung der Bürgermeister und Stadtratsmitglieder eigene fachliche Standpunkte zu vertreten und eine eigene Handschrift zu entwickeln. Dies sei zum Beispiel beim Ensembleschutz in der Altstadt oder bei der Neugestaltung des Mayr-Wirt-Areals denkbar. Wobei Gotz auch deutlich machte, dass die Bau-Krise derzeit in der Stadt spürbar und noch nicht ausgestanden sei. Bauanträge sind rückläufig, Investoren zurückhaltend.

Die Stadt spürt das zum Beispiel bei der Neugestaltung des derzeit als Parkplatz übergangsweise genutzten Mayr-Wirt-Areals. Dieses Projekt fällt künftig auch mit in den Aufgabenbereich, wobei „es uns dabei nicht pressiert“, sagte Gotz.

Anerkennung für ehrenamtliches soziales Engagement

Der Stadtchef würdigte neben der beruflichen Arbeit von Elke Fischer zudem ihr ehrenamtliches soziales Engagement in Erding. Die neue Stadtbaumeisterin habe sich neben dem Beruf in der Freizeit jahrelang in der evangelischen Kirchengemeinde als Vertrauensfrau und Mitglied des Kirchenvorstands eingesetzt. Soziale Kompetenz und Fingerspitzengefühl seien im neuen Job wichtig, weil neben baufachlichen Aufgaben zudem Personalverantwortung für 25 Mitarbeiterinnen im Bauamt, 65 Beschäftigte des Bauhofs und weitere Saisonarbeiter verbunden ist.

Elke Fischer gab als private Hobbys Singen und Goldschmiedearbeiten an. Sie hat von 1990 bis 1996 an der Technischen Universität München studiert. Als der Ehemann vor mehr als zwei Jahrzehnten beruflich zu Amadeus wechselte, zog die Familie nach Erding um. 2012 hat sie im Rathaus angefangen, wo sie seitdem städtische Bauprojekte mit betreut, etwa die Generalsanierung der Mittelschule, den Neubau der Mehrzweckhalle und Neubau des Kinderhauses am Ludwig-Simmet-Anger, sowie weitere städtische Hochbauprojekte. Fischer ist seit Juni Nachfolgerin von Sebastian Henrich, der nach mehr als zwei Jahrzehnten als Stadtbaumeister vor einigen Tagen in den Ruhestand verabschiedet wurde.

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