Süddeutsche Zeitung

Sinnflut:Biergarten und Markt in Erding

Lesezeit: 3 min

Alle Termine hier, täglich bis 1. August

Von Adam Smoleń

Samstag

Maximilian Pfaff, Sänger und Gitarrist von Krystal Mäxperience & More freut sich um 16 Uhr schon sehr auf "das zuschauermäßig bisher größte Konzert der Band". 2019 hatte die Band den Songcontest im Erdinger Jugend- und Kulturhaus Sonic gewonnen und sich damit einen Platz auf dem Sinnflut gesichert. Zusammen mit Schlagzeuger Christian Thaller und Bassisten Moritz Grüttner gründete er die Formation 2018. Pfaff engagiert sich musikalisch in verschiedenen Projekten. Er studiert in Nürnberg Jazzgitarre, spielt aber auch Gitarre in der Erdinger Metal-Band Don't drop the Sword. Außerdem arbeitet er gerade an einem Country-Soloalbum. "Ich fühle mich in verschiedenen Stilen zuhause" sagt der 22-jährige Multiinstrumentalist. Am Samstag werde die Band keinen reinen Metal spielen, sondern "Percussion und Funk-Elemente" einfügen. Mit der frühen Uhrzeit des Auftritts sei er ganz zufrieden, sagt Pfaff: "Mal schauen wie unsere Musik den vielen Familien gefällt."

Anschließend übernimmt die Elektropop-Band Forcode r, ab 18.30 Uhr. Mit Basseffekten und elektronisch angereicherten Drumsounds spielen die vier Freisinger geheimnisvolle Musik, die Sänger Gabriel Keeser mit seiner weichen Stimme abrundet. Mit auf der Bühne sind Sandro Cocuzza an den Drums, Robert Söllner am E-Bass und Wendelin Landesberger am Keyboard und den Soundpads. Die 2017 gegründete Formation war dieses Jahr für den Tassilo-Kulturpreis der SZ nominiert.

Um 20.30 Uhr steigt die Eric Clapton Unplugged Tribute Show. Der Dachauer Gitarrenlehrer Edin Cerovac hat die Band 1990 gegründet und spielt seitdem mit wechselnden Musikern unter dem Namen 8-Ball-Band. Die Eric Clapton Show spielt Cerovac bereits seit 2012, er hat sie zum 20-jährigen Jubiläum des "legendären MTV-Livekonzerts" ins Leben gerufen. "Gefühlt das 20. Mal" spiele er schon auf dem Sinnflut, aber zum ersten Mal mit seiner achtköpfigen Band. "Bisher haben meine Berufsmusiker mehr Gage gefordert, als wir auf dem Sinnflut kriegen konnten, aber dieses Jahr tritt das Geld in den Hintergrund und wir freuen uns einfach wahnsinnig, wieder Konzerte spielen zu können." Auch Cerovac war für den diesjährigen Tassilo-Kulturpreis nominiert. Auf dem Sinnflut fängt er mit Konstantin Ambrosi (Gitarre), Thomas Brückl (Gitarre), Carolin Bahr (Drums), Mandy To (Bass), Diana und Wolfgang Rees und Tina Fischer (Background Gesang) den akustischen Sound Eric Claptons mit Songs wie "Tears in Heaven" oder "Cocaine" ein.

Sonntag

Der Sinnflut-Sonntag beginnt mit ruhigen Klängen Kanoa um 12 Uhr. Der Erdinger Singer-Songwriter spielt seine Mischung aus Surf-Folk-Musik und Reggae vor.

Die synkopischen Boss-Nova-Rhythmen der Münchner Band Kobaya Beach sorgen ab 15 Uhr für brasilianisches Flair und sommerliche Gefühle. Die Klavier-, Saxofon- und Gitarrensoli der Gruppe erinnern an frühe Werke von Carlos Santana und streifen neben Jazz, Bossa und Reggae auch Latin-Rock-Gefilde. Die 2009 gegründete Band besteht aus Markus Schmidt-Märkl (Bass), Albert Tuore (Gitarre), Udo Schäfer (Piano), Stefan Schwänzl (Saxofon) und Thomas Bittner (Schlagzeug). Die Formation kommt also ohne Gesang aus.

The Kikis spielen von 17.30 Uhr an Musik mit weniger melancholischem Einschlag. Vroni Gast an der Gitarre und Vrön Hauger am Schlagzeug spielen Rock- und Soul-Cover mit "schweren Gitarrenriffs und rockigen Beats an den Drums", wie die beiden versichern. Obwohl die Münchnerinnen nur zu zweit sind, sorgen sie in der Tradition von Bands wie The White Stripes für stimmungsvolle Interpretationen von Songs wie "Sunday, bloody Sunday" oder "Black Betty". "Aufbau und Sound der Songs verändern wir so, dass sie manchmal nicht wiedererkannt werden", sagt Vrön Hauger. "Der Sound geht durch die runtergestimmte Gitarre und das kleine Schlagzeug in Richtung Delta Blues und Street Rock", fügt Gitarristin und Lead-Sängerin Vroni Gast hinzu. Sie spielen zum zweiten Mal auf dem Sinnflut und freuen sich, "endlich wieder zu rocken".

Aus Eichstätt reisen die fünf Männer von Las Gschmarras an um den Sonntag im Sinnflut-Biergarten ab 20.30 Uhr abzurunden. "Das vierte Mal sind wir heuer dabei", sagt Gitarrist und Sänger Mathias Rammelmeier. Über 90 Minuten spielen sie Songs aus ihren beiden Alben, die zwischen Rock, Ska und bayerischer Volksmusik wechseln. "Durch das Akkordeon klingt die Musik auch a bisserl südamerikanisch", fügt Rammelmeier an. Die Corona Live-Pause hat er mit dem Videoprojekt "Playing for Change" überbrückt, daraus sind Musikvideos wie "Busfahrer" oder "Schlauer Fuchs" entstanden. Für ihn sei aber klar, dass gemeinsame Proben und Live-Konzerte das Wichtigste seien: "Live zu spielen ist eine wahnsinnige Bereicherung". Zu Las Gschmarras gehören Martin Maier an der Gitarre, Michael Sturm am Schlagzeug, Felix Reif am Akkordeon, Gerhard Beck am Bass.

Der Eintritt ist frei, aber die Plätze im Biergarten und die Zahl der Markt-Besucher ist begrenzt. Ein Ampelsystem zeigt die Auslastung an. FFP2-Masken dürfen nur am Tisch abgenommen werden.

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Quelle:
SZ vom 17.07.2021
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