Erding:Planen, organisieren, anpacken

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Jugendliche und junge Erwachsene kümmern sich in Eigenregie um den Aufbau des Open Airding-Festivals. Beginn ist am Samstag um 12 Uhr.

Sarah Schiek

Vor wenigen Tagen ist Rasenfläche hinter dem Jugendzentrum Altenerding noch leer gewesen. Einzig ein Bauzaun deutete darauf hin, dass die Aufbauarbeiten für das Open Airding bereits begonnen hatten. Denn an diesem Wochenende steigt hier das Festival. "Wir haben in diesem Jahr frühzeitig mit dem Aufbau angefangen", erklärt Ulrich Hofstaller, Leiter des Jugendzentrums. "Dann haben wir Luft nach hinten raus." Mit zwei Jugendlichen und einer Mitarbeiterin sitzt er auf den Treppen vor dem Gebäude und schaut dorthin, wo an diesem Samstag die Bühne stehen soll. Fünf Bands verschiedenster Musikgenres, darunter die Headliner MainConcept und Raggabund, werden hier auftreten.

Die  jungen Leute sind ein gut eingespieltes Team: Die Montage der Bühne bewerkstelligen sie innerhalb von nur drei Stunden. (Foto: Renate Schmidt)

Bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun. Aber die Mitarbeiter des Juz sind vorbereitet. Vor knapp einem Jahr haben sie mit der Planung des Open Airding begonnen. "Wir sammeln schon beim Nachtreffen Ideen fürs nächste Jahr", sagt Hofstaller. Dass die Jugendlichen für die Organisation des Festivals mitverantwortlich sind, gehört beim Open Airding dazu. Schließlich soll es ein Festival von Jugendlichen für Jugendliche sein, wie Hofstallers Kollege Lars Müller erklärt.

In diesem Jahr zählen 17 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 28 Jahren zum engeren Kreis des Planungsteams. Mit Unterstützung der Juz-Mitarbeiter kümmern sie sich in kleinen Gruppen, den so genannten Pools, um die verschiedenen Aufgabenbereiche. Diese reichen von der Öffentlichkeitsarbeit über die Organisation der Technik bis hin zum Field Management, das für die Essens- und Getränkestände, Toilettenwägen und Zelte auf dem Gelände zuständig ist. Alle sechs Wochen haben sich die Gruppen im Jugendzentrum getroffen, um die Fortschritte zu besprechen.

"Das ist ein super Projekt, bei dem die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, sich auszuprobieren", findet Hofstaller. Jeder könne seine Interessen einbringen und seine Talente unter Beweis stellen. "Und wenn etwas nicht so klappt, sind wir ja da um zu helfen." Bisher sei das aber nur selten der Fall gewesen. Zwar wechsle ab und an die Besetzung der Pools, "weil welche zum Arbeiten wegziehen oder wegen Schule und Studium weniger Zeit haben". Trotzdem finde er als Juz-Leiter immer Leute, "auf die ich mich blind verlassen kann".

Einer von ihnen ist Philipp. Er hat in diesem Jahr die Leitung des Technik-Pools übernommen und möchte noch ein paar Kleinigkeiten besprechen. "Haben wir die Notausgang-Schilder vom letzten Jahr wieder? Wer hatte die denn besorgt?" Mit der Technik-Gruppe kümmert sich der 21-Jährige "um Dinge wie Wasser, Strom und Abwasser". Damit auch an alles gedacht wird, hat er sich auf zwei DinA4-Seiten aufgeschrieben, "was wir alles brauchen". Das Equipment hat sich die Gruppe auch in diesem Jahr von Vereinen und Unternehmen wie dem Roten Kreuz, dem THW oder dem Weißbräu geliehen. "Da steckt ja sehr viel Orga dahinter", meint Hofstaller. "Ohne diese Unterstützung ginge das gar nicht."

Als der hauseigene Transporter vorfährt, springen die Jungs auf, um beim Ausladen zu helfen. Zu dritt wuchten sie ein Sofa aus dem Laderaum. "Das sind die Möbel für die Chillout-Zone", erklärt Hofstaller. Mit einem Boulder-Block und einer Slackline als Rahmenprogramm soll sie in diesem Jahr das Festival abrunden. Auch die Helfer können noch einmal ausatmen, bevor der Aufbau richtig losgeht. Denn bald kommen der Radlader und die LKW mit der Bühne. "Dann geht es richtig zur Sache", freut sich Hofstaller.

© SZ vom 25.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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