Der Stadtpfarrer von Erding, Martin Garmaier, ist von einem AfD-Mitglied wegen übler Nachrede und Volksverhetzung angezeigt worden. Garmaier hatte sich in seiner Silvesterpredigt kritisch über Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der AfD, und „viele andere“ geäußert, die den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg für ausländerfeindliche Stimmungsmache „umnützen“ wollten. Garmaier sagte: „So werden sie auf ihre Weise zu Verbrechern, zu Verbrechern an unserer Gesellschaft.“ Die Anzeige hat der pensionierte Polizeibeamte Hermann Bauer direkt bei der Staatsanwaltschaft Landshut gestellt, nachdem er über Garmaiers Silvesterpredigt im Erdinger Anzeiger, dem Lokalteil des Münchner Merkurs, gelesen hatte.
Kirche und Politik:AfD-Mitglied zeigt Erdinger Pfarrer nach Silvesterpredigt an
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Der Geistliche hat unter anderem Alice Weidel kritisiert, die den Anschlag in Magdeburg für ihre ausländerfeindliche Agenda genutzt habe. Nun ist er wegen übler Nachrede und Volksverhetzung angezeigt worden.
Von Florian Tempel, Erding
NS-Geschichte:So banal wie gefährlich
Emil Breitenstein war als NSDAP-Kreisleiter und Bürgermeister von Erding der höchste Nazi-Funktionär in diesem Landkreis. Der Historiker Giulio Salvati beschreibt ihn als eine nur scheinbar „paradoxe Figur“. Das Porträt eines Mannes, den Zeitzeugen als „brutal, machtvoll und gefürchtet, aber auch als gemäßigt“ beschreiben.
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