Kirche und Politik:AfD-Mitglied zeigt Erdinger Pfarrer nach Silvesterpredigt an

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Pfarrer Martin Garmaier sagt, "ich muss meine Meinung sagen" - auch und gerade in der Kirche. (Foto: Stephan Görlich)

Der Geistliche hat unter anderem Alice Weidel kritisiert, die den Anschlag in Magdeburg für ihre ausländerfeindliche Agenda genutzt habe. Nun ist er wegen übler Nachrede und Volksverhetzung angezeigt worden.

Von Florian Tempel, Erding

Der Stadtpfarrer von Erding, Martin Garmaier, ist von einem AfD-Mitglied wegen übler Nachrede und Volksverhetzung angezeigt worden. Garmaier hatte sich in seiner Silvesterpredigt kritisch über Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der AfD, und „viele andere“ geäußert, die den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg für ausländerfeindliche Stimmungsmache „umnützen“ wollten. Garmaier sagte: „So werden sie auf ihre Weise zu Verbrechern, zu Verbrechern an unserer Gesellschaft.“ Die Anzeige hat der pensionierte Polizeibeamte Hermann Bauer direkt bei der Staatsanwaltschaft Landshut gestellt, nachdem er über Garmaiers Silvesterpredigt im Erdinger Anzeiger, dem Lokalteil des Münchner Merkurs, gelesen hatte.

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Von Florian Tempel

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