Emil Breitenstein fungierte während der NS-Zeit sowohl als Bürgermeister der Stadt Erding als auch als NSDAP-Kreisleiter des Landkreises. Sein rasanter gesellschaftlicher Aufstieg ab 1933 machte ihn zu einer Schlüsselfigur der Region in der NS-Zeit. Dennoch ist Emil Breitenstein weitgehend aus der Erdinger Geschichte verdrängt. In einer Online-Lesung und Diskussion am Mittwoch in einer Woche, zu der das Internetportal www.erding-geschichte einlädt, kann man einiges über Breitenstein erfahren. Neben seiner politischen Karriere wird auch sein repressives Vorgehen gegen Regimegegner beleuchtet.
Es sprechen Wolfgang Proske, Historiker und Herausgeber der Buchreihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“, und der Historiker Giulio Salvati, der für den jüngst erschienenen Sammelband Oberbayern Nord einen Beitrag über Emil Breitenstein verfasst hat. Salvati hat bei seiner Recherche bislang unbekannte Dokumente gesichtet. Die 17. Ausgabe von Proskes Buchreihe präsentiert insgesamt 27 Biografien prominenter NS-Persönlichkeiten aus der Region, darunter der Schriftsteller Josef Martin Bauer und Dorfens NS-Bürgermeister Georg Erhard.
Online-Vortrag zu Emil Breitenstein, Mittwoch, 11. Dezember, 19 Uhr, Zugangsdaten auf www.erding-geschichte.de; ergänzend dazu gibt es am Freitag und Sonntag, 27. und 29. Dezember, jeweils 11 Uhr, Rundgänge zur Geschichte der NSDAP und SA in Erding.