Erding:Neuer Standort für Leitstelle wird untersucht

Erding: Neue Technik hat die Integrierte Leitstelle bereits, sie war dringend erforderlich. Jetzt braucht sie noch mehr Platz.

Neue Technik hat die Integrierte Leitstelle bereits, sie war dringend erforderlich. Jetzt braucht sie noch mehr Platz.

(Foto: Renate Schmidt)

Freising schlägt Fläche beim Flughafen vor, Erding möchte an bisheriger Platzierung neben der Polizei festhalten

Von Antonia Steiger, Erding

Der Landkreis Freising ist nicht davon überzeugt, dass die Integrierte Leitstelle weiterhin in Erding stationiert sein muss. Über die Leitstelle werden Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehren in den drei Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg koordiniert. Die jetzige Leitstelle in der Nähe der Erdinger Polizei ist zu klein, die Technik ist veraltet und muss erneuert werden, darüber sind sich alle einig. Eine Erweiterung am jetzigen Standort wäre möglich, auch der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) würde das befürworten. In Freising sieht man das anders: Dort möchte man überprüfen lassen, ob ein neuer Standort auf dem Gelände des Flughafens günstiger wäre. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Erding hat diese Überprüfung am Dienstag beschlossen.

Im Februar hatte der Zweckverband beschlossen, dass ein Konzept für einen Neubau oder eine Erweiterung nötig ist. Der Landkreis Freising hatte daraufhin vorgeschlagen, die Leitstelle auf den Grund des Flughafen München in der Nähe des ehemaligen Kammermüllerhofes zu verlegen. Als sich dann aber Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einem Besuch in Erding im August für eine Erweiterung am jetzigen Standort ausgesprochen hatte, war das für Erdings Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) das Signal, mit diesem Beschlussvorschlag in die Sitzung zu gehen, wie er sagte. Er habe gemeint, da brauche man nicht mehr diskutieren, wenn sich sogar der Minister dafür ausspreche. Nun nehme er aber "selbstverständlich" den Vorschlag aus Freising auf, den anderen Standort zu prüfen. Der Freisinger Landrat Helmut Petz (FW) sagte, das lohne sich sicher. Ihm sei das in Freising "von verschiedenen Seiten zugerufen" worden.

Das Grundstück liegt nordöstlich des Einmündungsbereichs der Freisinger Allee in die B 301 und westlich des Briefzentrums der Deutschen Post. Eigentümerin ist der Flughafen, der offenbar bereits in Aussicht gestellt hat, dass man den Grund kaufen oder auf Erbbaubasis bekommen könne. Zudem soll dort ein Feuerwehr-Ausbildungszentrum entstehen, so Petz.

Im Landkreis Erding wurden keine weiteren Standorte untersucht, weil der jetzige Standort Priorität habe. Um bestmöglich auf Großschadensereignisse reagieren zu können, sei es nicht von Schaden, wenn Polizei und Rotes Kreuz in der Nachbarschaft wohnten, finde auch der Minister. Der Grund, auf dem die Polizei steht, gehört dem Freistaat Bayern. Herrmann habe dem Landkreis angeboten, einen Teil des Grundstücks abzutreten. Nun werden aber erst einmal die beiden Standorte unter wirtschaftlichen und funktionalen Gesichtspunkten verglichen. Dazu gehören auch Fragen der Erreichbarkeit und Fördermöglichkeiten.

Bei der Technik der Integrierten Leitstelle besteht aber jetzt schon dringender Handlungsbedarf, das erläuterte Barbara Weinmann vom Landratsamt Erding in der Sitzung. Die Hardware ist veraltet, die meisten Komponenten sind bereits seit mehr als zwölf Jahren ununterbrochen in Betrieb. Seit Anfang des Jahres kam es demnach immer wieder zu Störungen, die Annahme des Notrufs sei gefährdet gewesen. Weil es kaum mehr Ersatzteile für die alte Technik gibt, sei ein Upgrade erforderlich. Ein neues Kommunikationsabfragesystem ist bereits bestellt, der Einbau soll noch in diesem Jahr erfolgen. Bereits geliefert und in Betrieb sind 30 neue Monitore, auf den alten seien die Bilder teilweise "eingebrannt" gewesen, sagte Weinmann. Die technische Erneuerung verursacht insgesamt Kosten in Höhe von 650 000 Euro, der Landkreis Erding erwartet dafür eine finanzielle Förderung in Höhe von knapp 520 000 Euro. Der Rest wird auf die drei Landkreise gemäß dem Umlageschlüssel aufgeteilt. Der Landkreis Erding muss 42 500 Euro beisteuern, der Landkreis Ebersberg 43 400 und der Landkreis Freising 55 200 Euro.

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