Süddeutsche Zeitung

Erding:Neue Vorschläge

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KAB Erding fordert "garantiertes Kindergrundeinkommen"

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Landkreis Erding schaltet sich in die Debatte um das kürzlich vom Bundesverfassungsgericht kassierte Betreuungsgeld ein und will sie mit einem eigenen Vorschlag bereichern. In einer Mitteilung kritisiert der KAB-Kreisvorsitzende Josef Aigner aber zuerst die derzeitige Familienpolitik: "Kinderkrippen und Kindergärten scheinen die Lösung. Hauptsache, die Frau geht schnell wieder zurück in die Lohntretmühle", so sieht Aigner die derzeitige Arbeits- und Familienpolitik. Die Vorwürfe, Befürworter einer familiären Erziehung von Kleinkindern würden an überholten Rollenbildern festhalten, seien ein großes Ärgernis: "Der Staat soll zwar Krippenplätze bereitstellen, aber die Eltern nicht länger bevormunden. Für echte Wahlfreiheit müsse das Betreuungsgeld weiterentwickelt werden, weil ein Einkommen für den Lebensunterhalt einer Familie heute häufig nicht mehr ausreicht."

Statt eines Betreuungsgeldes schlägt der kirchliche Sozialverband ein so genanntes Kindergrundeinkommen vor. Der KAB-Kreisvorstand Erding trägt den Beschluss der KAB mit, der die Bundesregierung und alle politischen Parteien auffordert, ein solches KAB-Kreisvorsitzender Josef Aigner einzuführen. Die Höhe des Kindergrundeinkommens liege bei 497 Euro.

Als "erfreulich" bezeichnet es der KAB-Kreisverband, dass die CDU darüber nachdenkt, Eltern künftig stärker finanziell zu entlasten. In einem beschlossenes Papier der Zukunftskommission zum stärkeren Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland betont der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Armin Laschet: "Eltern verdienen so viel Unterstützung wie möglich, denn sie sind die Leistungsträger unserer Gesellschaft."

Die mit Volksbegehren immer wieder für Aufsehen sorgende ÖDP will mit einer landesweiten Petition ihrer Forderung nach einem Erziehungsgehalt Nachdruck verleihen. Da die Positionen von KAB und ÖDP "nicht weit auseinander liegen," kann sich KAB-Diözesansekretär Rainer Forster auch vorstellen, "in dieser Angelegenheit mit der ÖDP zu kooperieren."

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SZ vom 21.08.2015 / SZ
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