Erding neu entdecken:Gehen und sehen

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Auch das Grab der Malerin Magda Bittner-Simmet findet der Wanderer auf Friedhof St. Paul. (Foto: Peter Bauersachs)

Jutta Harrer und der Arbeitskreis "Erding bewegt" arbeiten eine Wanderkarte aus

Von Antonia Steiger, Erding

Ambitionierte Bergwanderer tun sich möglicherweise schwer, eine passende Route für sich zu finden. Doch alle diejenigen, die gerne ein paar Stunden zu Fuß unterwegs sind und unterdessen ihren geistigen Horizont erweitern, werden sich über dieses Angebot freuen: Erding bekommt im Laufe des kommenden Jahres eine Wanderkarte, auf der Wanderwege und Themenwege markiert sind. Dazu wird es Flyer geben und Hinweise, wo der Wanderer etwas Sehenswertes findet. Der Arbeitskreis "Erding bewegt" mit der SPD-Stadträtin Jutta Harrer an der Spitze hat am Donnerstag im Stadtrat eine Zwischenbilanz vorgelegt und dafür breite Zustimmung geerntet.

Sieben Wander-und fünf Themenwege sind mittlerweile identifiziert und beschrieben worden, darunter die Eichenkofener Walking-Tour, der Ardinger Bergweg und die Altenerdinger Runde, aber auch ein Weg auf den Spuren der Erdinger Kunstmaler, der Goldene Faden oder eine Archäologie-Runde in das unterirdische Erding. Das ehrenamtliche Engagement in dem Arbeitskreis ist enorm, das ist auf Anhieb zu sehen. Und das betont auch Jutta Harrer. So beteiligen sich etliche Vereine wie der Alpenverein, der Bund Naturschutz und der Historische und der Archäologische Verein, aber auch Privatpersonen wie Walfried Seßler, Richard Blanke und Katharina Hintermaier sowie Personen, die sich von Berufs wegen mit der Stadt Erding auseinandersetzen: Der Stadtmarketing-Leiter Günter Pech führt die Wanderer zu Erdings Brunnen, der Kreisheimatpfleger Hartwig Sattelmair hat eine Kirchenweg ausgearbeitet, und Jutta Harr selbst führt "Zu den Quellen Erdings".

Jetzt muss aber auch die Stadt Erding einsteigen - und sie tut es offensichtlich gerne: Schon bei den Haushaltsberatungen hatte der Stadtrat für das kommende Jahr 15 000 Euro frei gegeben für die Beschilderung. Weitrer 5000 bis 7000 Euro fallen für die Wanderkarte und die Flyer für die einzelnen Wege an. Für den Inhalt der Flyer sind die Paten verantwortlich: Sie liefern Fotos, steuern Texte bei und sorgen auch für weiter führende Informationen - zum Beispiel zu den Erdinger Malern. Diese Malter-Tour gestaltet die Tourismusregion Erding - und sie lässt sie auf dem Friedhof St. Paul beginnen, wie Harrer exemplarisch erläutertet. Dort findet der Wanderer die Gräber von Franz Xaver Stahl und Benno Hauber. Es geht weiter zu Rudolf Reiters Atelier, zu den Museen, zu Kirchenbildnissen und natürlich auch in das Gasthaus Mayr-Wirt in der Haager Straße, wo die großartigen Bilder von Hiasl Maier hängen.

Sie sei überrascht gewesen, sagte Harrer, wie ernsthaft sich die Paten mit ihrer Aufgabe auseinandergesetzt hätten. Ziel der Wanderkarte sei es, zu zeigen, "dass Erding mehr zu bieten hat als das, was mit dem der Name in Verbindung gebracht wird".

© SZ vom 19.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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