Süddeutsche Zeitung

Erding:Menschen in Bewegung

Ausstellung im Frauenkircherl zum Thema Migration

Es gibt viele Gründe, die Heimat zu verlassen und nach Erding zu kommen: Samuel ist aus Ghana geflohen und ihm gefällt, "dass es hier so ruhig ist". Nadine aus dem Norden wiederum suchte nach "einer kleinen Stadt mit S-Bahn-Anschluss". Wie vielfältig die Gründe für Migration sind, das zeigen neben sieben Erdinger Porträts zugleich mehrere Plakatwände der Ausstellung "Menschen in Bewegung", die noch bis diesen Donnerstag zu sehen ist. Organisiert hat die Wanderausstellung die Friedrich-Ebert-Stiftung, nach Erding geholt haben sie die drei Sprecherinnen vom landkreisweiten Bündnis Bunt statt Braun, Ulla Dieckmann (SPD), Sabrina Tarantik (Aktionsgruppe Asyl) und FW-Kreisrätin Petra Bauernfeind. Simon Primus vom Verein Commit übernahm am Montagabend im vollbesetzten Frauenkircherl die Einführung und verwies dabei darauf, dass Migration historisch gesehen "etwas ganz Normales ist". Die Menschen seien schon immer in Bewegung gewesen, "als Jäger und Sammler und Reisende", sagte 2. Bürgermeister Ludwig Kirmair (CSU) bei der Begrüßung. Horst Schmidt, SPD-Ortsvorsitzender und selbst aus der Oberpfalz zugezogen, verwies auf die Bedeutung von Heimat, als "Orte, die immer wieder geschaffen werden müssen". Dann las Herausgeber Peter Felixberger aus dem "Manifest ohne Grenzen" von Ai Weiwei: Humanität werde dann konkret, wenn sie schwinde, zitierte Felixberger den chinesischen Künstler. Zwischen den Texten improvisierte Dieter Knirsch am Klavier, mal verhalten-melancholisch, mal wild hämmernd, mit vielen Dissonanzen, die in Summe ein wunderbares Ganzes bildeten.

"Menschen in Bewegung" im Frauenkircherl ist noch zu sehen am Mittwoch, 23. Oktober, 13 bis 17 Uhr, und Donnerstag, 24. Oktober, 10 bis 15 Uhr

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Quelle:
SZ vom 23.10.2019 / regi
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