Richtfest für die neue Mehrzweckhalle mit Mensa an der Schule am Lodererplatz in Erding: Das 34-Millionen-Projekt soll künftig nicht nur für den Schulbetrieb, sondern auch für den Vereinssport zur Verfügung stehen und der größte Veranstaltungsort in der Stadt werden, wie Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) bei der Feier sagte. Er betonte, dass die Mehrzweckhalle mit Platz für rund 1800 Personen aber nicht für Events dienen soll, wie oft befürchtet werde. Zu Beginn des Schuljahres 2024/25 soll der Bau fertig sein.
"Das ist schon fantastisch, was im Handwerk geleistet wird", sagte OB Max Gotz
Mit einem Wort sparte Gotz nicht: "fantastisch". Der Bau zeige in seinem jetzigen Stadium schon, wie beeindruckend die Mehrzweckhalle mit Mensa und Begegnungsflächen werden wird. Beim Blick auf die Dachkonstruktion aus 30 Holzträgern mit je 38 Meter Spannweite sagte OB Gotz: "Das ist schon fantastisch, was im Handwerk geleistet wird. Es ist überragend, was das Handwerk umsetzen kann." Man sehe am Bauwerk, dass man nicht studieren müsse, "sondern mit den eigenen Händen etwas ganz Fantastisches schaffen kann". Mit der neuen Halle werde ein "Dilemma in der Stadt" behoben: Für größere, vor allem schulische Veranstaltungen, wie zum Beispiel Abiturfeiern, haben Schüler und Lehrerschaft bisher immer nach Moosburg oder Freising fahren müssen, sagte Gotz. "Wenn die Kinder hier zur Schule gehen, dann sollten sie hier auch ein Angebot für größere Veranstaltungen finden."
Dass das Projekt die Stadt jetzt rund 34 Millionen Euro kostet - vor zwei Jahren war man von rund 28 Millionen Euro ausgegangen - rechtfertigte Gotz: Zum einen sei man in eine schwierige Phase bei den Ausschreibungen gekommen, in der die Baukosten allgemein stark angestiegen seien, andererseits, so Max Gotz: "Gute Arbeit kostet ihr Geld". Zudem sei gerade die öffentliche Hand als Auftraggeber in der Bauwirtschaft gefordert. Man müsse den Mut haben, Investitionen zu tätigen. "Wir wissen vom Handwerk, dass viele Aufträge zurückgegeben wurden. Die nächsten Jahre werden ein schwieriges Terrain sein. Die öffentliche Hand ist deshalb gefordert, mutig vernünftige Baumaßnahmen auf den Weg zu bringen." Wie zum Beispiel das "Kunst- und Begegnungshaus" als Anbau gleich neben dem Museum Franz Xaver Stahl an der Landshuter Straße, keine 200 Meter entfernt von der Mehrzweckhalle. Man müsse dem "schleichenden Wachstum" der Stadt Sorge tragen, so der OB.
Auch stellvertretender Landrat Rainer Mehringer (FW) zeigte sich vom Bau "überwältigt". Von der Dimension, der Bauweise und wie sich die Mehrzweckhalle in die Umgebung einfüge. Der Standort sei vor den Toren zur Altstadt, also sehr bedeutend. Und dass der Bau vor allem dem Schulsport dienen soll, sei ein wichtiges Zeichen. In den Zeiten der Corona-Pandemie sei Schulsport nicht einfach gewesen, sagte Mehringer: "Wir dürfen nicht müde werden, den Sport in den Schulen aufrecht zu halten. Sport ist wichtig. Die Heranführung an den Sport noch wichtiger." Was man in der Jugend nicht lerne, sei im hohen Alter kaum noch machbar. 34 Millionen seien viel Geld, "aber der Bau ist jeden Cent wert", sagte Rainer Mehringer.
"Wir kommen vorwärts", sagte Architekt Arnd Rudolph. Und wartete mit Zahlen zum Projekt auf. So seien rund 10 000 Kubikmeter Aushubmaterial angefallen, bis man mit dem 67 auf 54 Meter großen Baukörper beginnen konnte. Das Holztragwerk des Dachs der Halle bestehe aus 30 Holzträgern mit einer Höhe von 2,5 Meter und 38 Metern Spannweite, erläuterte der Architekt. Der gesamte Baukörper umfasst 36 000 Kubikmeter und hat eine Geschossfläche von 5600 Quadratmeter. Die nächsten Wochen beginne man mit weiteren Holzarbeiten, dem Einsetzen der Fenster aus Glas und Aluminium, sagte Rudolph.