Süddeutsche Zeitung

Auszeichnung:Kulturpreis für Stadtkapelle und Adlberger

Landkreis zeichnet Blasorchester aus, nachdem es bereits 2013 Landessieger des Musikverbandes wurde. Zweiter Träger wird der Volkstanzmeister, der alte Bräuche wiederbelebt und den Sängerkreis gegründet hat

Von Thomas Daller, Erding

Der Ausschuss für Bildung und Kultur hat am Montagnachmittag die Entscheidung getroffen, wer 2014 den Kulturpreis des Landkreises erhält: Es handelt sich um die Stadtkapelle Erding und um Volkstanzmeister Lorenz Adlberger aus Kempfing bei Moosinning.

Die Stadtkapelle Erding wurde im vergangenen Jahr Landessieger beim Mittelstufenwettbewerb des Bayerischen Blasmusikverbandes in Bad Windsheim. Das Blasorchester ist somit "Bayerischer Meister" der Mittelstufenorchester, heißt es in der Laudatio. Die Stadtkapelle werde aber nicht nur aufgrund ihrer hohen musikalischen Qualität, sondern insbesondere für ihr breites Wirken im Landkreis Erding mit dem Kulturpreis ausgezeichnet.

Der Verein mit derzeit 55 aktiven Mitgliedern im Hauptorchester und etwa 30 aktiven Musikern im Jugendchor vereine auf hohem künstlerischen Niveau Kulturpflege und soziales Engagement. Die musikalische Qualität habe sich unter der künstlerischen Leitung von Martin Hirsch seit 2004 ständig und stetig verbessert. So seien immer wieder wichtige Wertungsspiele erfolgreich absolviert worden: 2013 belegte das Blasorchester auch beim Mittelstufenwettbewerb des Musikbundes von Ober- und Niederbayern in Windach den 1. Rang.

Dabei reiche das musikalische Repertoire von Bayerisch-Böhmischer Blasmusik über geistliche Musik bis hin zu symphonischer Blasmusik. So könne man die Klänge der Stadtkapelle Erding bei vielfältigen Gelegenheiten hören: Zum Beispiel auf dem Erdinger Herbstfest, beim Maibaumaufstellen, am Volkstrauertag, auf dem Christkindlmarkt, bei der Aktion "Goldenes Herz", auf dem Pfarrfest in St. Johannes, bei Festgottesdiensten an Fronleichnam und Kirchweih, bei Weihnachtsfeiern sowie beim jährlichen Frühjahrskonzert.

Diese zahlreichen Auftritte würden eine intensive Probenarbeit mit mehreren Proben-Wochenenden voraussetzen und auch ein gut funktionierendes Vereinsleben. Unter der Vorstandschaft des Vorsitzenden Walter Dorn und seiner Stellvertreterin Ulrike Scharf seien Akzente für die Zukunft gesetzt und ein großer Schwerpunkt auf die Jugendarbeit gelegt worden.

Bei Lorenz Adlberger hob der Ausschuss hervor, dass er von 1972 bis 1999 erster Vorsitzender der Katholischen Erziehergemeinschaft im Landkreis Erding gewesen sei. Und bereits seit 1963 habe er den Altbairischen Volkstanz im Landkreis Erding wieder heimisch gemacht. "Seit 50 Jahren ist Adlberger als Volkstanzmeister tätig und wirkt dabei weit über die Landkreisgrenzen hinaus." Insbesondere habe Adlberger ab dem Jahr 1981 bis heute für die Behinderten des gesamten Landkreises Erding Volkstanzveranstaltungen und Faschingsfeiern organisiert. Seit 1980 sei er zudem Chorleiter des Männergesangsvereins Eitting. Ebenfalls seit 1980 habe er den vorweihnachtlichen Brauch der Martinsumzüge, des Klöpfelns und des Adventssingens im Landkreis wieder belebt.

Im Jahr 1989 habe er zusammen mit Hans Mayrhofer für den Landkreis Erding einen eigenen Sängerkreis gegründet. Seit 2004 sei Lorenz Adlberger der erste Vorsitzende des Sängerkreises Erding. Der neue gegründete Sängerkreis umfasste damals zwölf Chöre mit mehr als 500 Sängerinnen und Sängern. Heute gehören dem Sängerkreis Erding 23 Chöre aller Chorgattungen mit mehr als 800 Sängerinnen und Sängern an. Durch die jährlich stattfindenden Kreis-Chorfeste, Konzerte und weitere kulturelle Veranstaltungen prägten die Chöre das kulturelle Leben in den Gemeinden, sowohl im weltlichen als auch im kirchlichen Bereich. Für sein hervorragendes ehrenamtliches Engagement habe Adlberger bereits 2003 das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten und 2005 die Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes erhalten.

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Quelle:
SZ vom 07.10.2014
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