Landkreis Erding:Schockanrufer erbeuten Gold im Wert von 140 000 Euro

Besser auflegen als in ein Gespräch verwickeln lassen: Opfer von Schockanrufern sollten sich nicht unter Druck setzen lassen. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und setzen eine 65-jährige Frau aus Wörth massiv unter Druck. Sie behaupten, ihre Tochter habe einen Unfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind zu Tode gekommen seien.

Erneut waren Betrüger mit der Schockanrufmasche erfolgreich, diesmal im Landkreis Erding. Eine 65-jährige Frau aus Wörth ist am Mittwoch von bislang unbekannten Tätern eineinhalb Stunden lang am Telefon derart unter Druck gesetzt worden, dass sie ihnen letztlich zwei Kilogramm Gold in Wert von 140 000 Euro übergab.

Laut dem Polizeibericht gaben sich die Anrufer als Polizeibeamte aus und behaupteten, dass die Tochter der 65-Jährigen einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind zu Tode gekommen seien. Nur mit der sofortigen Zahlung einer Kaution könne sie verhindern, dass ihre Tochter ins Gefängnis müsse. Völlig außer sich habe die zutiefst besorgte Mutter wenig später ihr gesamtes Goldvermögen an eine fremde Frau übergeben.

SZ PlusTelefonbetrug
:Ich doch nicht

Sie stand gerade in der Küche, als das Telefon klingelte. „Jannick, bist du’s?“ Ein paar Stunden später waren 60 000 Euro weg. Und wer jetzt fragt, wie man auf Enkeltricks und Schockanrufe reinfallen kann, sollte besser mal denen zuhören, denen es passiert ist.

Von Elisa Schwarz (Text) und Stefan Dimitrov (Illustration)

Diese Frau wird wie folgt beschrieben: Sie ist etwa 35 Jahre alt, 1,60 Meter groß, schlank, hat dunkle Augen und ein, wie die Polizei schreibt, „osteuropäisches Erscheinungsbild“. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden. Zeugen, die am Nachmittag des 6. August in Wörth im Landkreis Erding verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Angaben zu der Frau, die das Gold abholte, machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Erding, Telefon 08122/9680, zu melden.

© SZ/BT - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLandwirtschaft im Klimawandel
:Dem Hopfen wird's zu heiß

In der Hallertau wird 85 Prozent des deutschen Hopfens produziert. Doch der Klimawandel bereitet den Landwirten große Sorgen - und nicht nur der.

Von Francesca Polistina und Birgit Goormann-Prugger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: